Im Zeughaus Pfäffikon diskutierten Initiand Bruno Steiner mit Vertreterinnen der Politik, wie die zeitgenössische Kultur im Kanton Schwyz gestärkt werden kann, indem neue Partnerschaften und Modelle andiskutiert werden.
Kulturfragen #2 | Allianzen
Wie können Allianzen zwischen zeitgenössischer Kultur, Politik und Wirtschaft im Kanton Schwyz gelingen?
Einstiegsfrage
An der Diskussionsveranstaltung betrachteten die Teilnehmende die zeitgenössische Kultur als Wirtschaftsfaktor und als brachliegendes Potential, das in Allianz mit der florierenden Wirtschaft im Kanton SZ zusätzliche Argumente zum Win-Win-Faktor beitragen könnte. Das verbreitete Argument, der „äussere“ Kantonsteil sei kulturell nach Zürich und der „innere“ nach Luzern ausgerichtet bezieht sich sowohl auf den Kultur-Konsum als auch auf die Kultur-Produktion. In beiden Bereichen gäbe es jedoch auch im lokalen Umfeld Interessen, Kapazitäten und Möglichkeiten, ohne dass die Verbindung zu den urbanen Zentren vernachlässigt würden. Theoretisch könnten professionelle zeitgenössische Kulturakteur:innen auch im Kanton SZ vermehrt sichtbar sein. Ohne wirtschaftliche Grundlage sei dies jedoch schwierig.
Kontextualisierung
Im Zusammendenken mit weiteren Gesellschaftsbereichen diskutierten die Teilnehmer:innen zeitgenössische Kultur als Teil der ökonomischen Wertschöpfungskette, so wie sie im Kulturförderleitbild für den Kanton SZ dargestellt ist. Verschiedene Recherchen und Analysen zeigen auf, dass dies bis anhin nur am Rand mit der Realität zusammenpasst. Die oft zitierte Kulturvielfalt im Kanton SZ ist eng mit Tradition und Brauchtum verwoben, das vereinsmässig organisiert ist und in der Freizeit stattfindet. Fragen zur existenzsichernden Tätigkeit kommen da gar nicht erst auf. Schnittpunkte zwischen professionellen zeitgenössischen Kulturakteur:innen und Kulturschaffende auf ehrenamtlicher Basis sind vorhanden, in der Öffentlichkeit jedoch erscheint Gratisproduktion weiterhin unhinterfragt als selbstverständlich.
Ausblick
Im letzten Kanton ohne Kulturfördergesetz dürfen kreative Ansätze ausgeheckt und erprobt werden! Haben zeitgenössische Kulturschaffende und die Kulturförderung wirklich schon alles unternommen, um Vertreter:innen der Politik und der Wirtschaft die gewinnbringenden Zusammenhänge von Kulturproduktion, Wirtschaftsfaktor und Standortvorteil aufzuzeigen? Welche Unternehmenden werden das im Kanton SZ geltende Subsidiaritätsprinzip als Chance sehen und professionelle zeitgenössische Kultur in die Wertschöpfungskette einbeziehen können? Solche und ähnliche Fragen kamen am 2 .Juli 2022 zur Sprache und wurden öffentlich weiterentwickelt.