Täglich erreichen uns Bilder von Menschen, die auf tragische Weise ihr Leben auf der Flucht verlieren. Doch was bedeutet es, die eigene Wohnung, Arbeit, Familie und Heimat aufgeben zu müssen?
Historisches Museum Luzern | Flucht
In der Ausstellung «Flucht» kann den Spuren von Betroffenen nachgegangen und erahnt werden, was es heisst, auf der Flucht zu sein.
Über 68.5 Millionen Menschen auf der Flucht
Zurzeit sind weltweit über 68.5 Millionen Menschen auf der Flucht. Seit dem Zweiten Weltkrieg war die Zahl der Vertriebenen nicht mehr so hoch. Die Ausstellung «Flucht» beleuchtet das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und lässt die Besucher*innen anhand typischer Biografien die schwierigen und strapaziösen Wege von Flüchtlingen oder Flüchtlingsfamilien begehen. Sie erfahren, wer in der Schweiz und in anderen Ländern Flüchtlingsschutz erhält und wer nicht. Zudem lernen die Besucher*innen die internationale Hilfe kennen, auf die mehr als 90 Prozent aller Flüchtlinge weltweit angewiesen sind und erfahren, wie das Asylverfahren in der Schweiz funktioniert.
Videoinstallation von Mano Khalil
Die bewegenden Bilder des Regisseurs Mano Khalil von anstrengenden und gefährlichen Reisen, die oft ins Ungewisse führen, nehmen die Besucher*innen mit auf den Ausstellungsrundgang und geben den Betroffenen ein Gesicht.
„Man schaut die Flüchtlinge immer als Zahl an und denkt nicht, dass dies Menschen mit einer Seele und aus Fleisch und Blut sind“, so der Filmemacher. “In der Ausstellung will ich auch zeigen, dass jeder von uns zum Flüchtling werden kann. Wenn ich eine Rolex oder ein grosses Auto habe, heisst das nicht, dass ich nicht einmal Flüchtling werde. Auch in der Schweiz.“
Die Wander-Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Eidgenössischen Migrationskommission EKM, dem Staatssekretariat für Migration SEM, dem Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen UNHCR, und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA. Sie ist noch bis zum 10.März 2019 im historischen Museum in Luzern zu sehen, ehe sie am 6.April nach St. Gallen weiterzieht.