Der inhaltliche Fokus auf die Verbindung von alpinistischen und sozialen Themen ist im deutschsprachigen Raum einzigartig. An drei Abenden pro Jahr (jeweils November bis April) spricht das ALPS mit internationalen Persönlichkeiten über ihr Engagement – für Umwelt, Inklusion, Safe Spaces, Menschenrechte. Durch die Veranstaltungen führt Isabella Helmschrott, ehemalige Geschäftsleiterin von CIPRA Schweiz, engagiert für regenerative Entwicklung und lebendige Begegnungen.
Bergsport und gesellschaftliches Engagement
- Publiziert am 21. Oktober 2025
Diskussionsplattform zu aktuellen Gesellschaftsthemen
Jeder Abend der Reihe «AktivismusAlpinismus» hat seinen eigenen Charakter und ist geprägt vom jeweiligen Gast: Die Gespräche werden mit Film- oder Fotobeiträgen verknüpft und verbinden Erlebnis, Inspiration und Unterhaltung mit inhaltlicher Tiefe. Dabei bleibt viel Raum zum gemeinsamen Weiterdenken mit dem Publikum. Mit der Reihe «AktivismusAlpinismus» stärkt das ALPS seine Ausrichtung als Diskussionsplattform zu aktuellen Gesellschaftsthemen – zur Zeit u. a. mit der laufenden Hauptausstellung «Grönland. Alles wird anders» (bis 16. August 2026). Frauenrechte, Klettern als Zufluchtsort, Queer-Community «AktivismusAlpinismus» startet am 28. November 2025 mit der Iranerin Nasim Eshqi: Sie benennt ihre Kletterrouten nach Protestbewegungen und Opfern von Femiziden. Eshqi macht damit Berge zur politischen Bühne und riskiert persönliche Angriffe, um Frauen eine Stimme zu geben. Am 18. Februar 2026 spricht Beat Baggenstos über sein Projekt ClimbAID: Es schafft sichere Räume für junge Menschen, die von Krieg, Armut und Flucht betroffen sind. Am 23. April 2026 schliesslich ist Zof Reych im ALPS: Zof setzt sich für inklusives Empowerment und Sichtbarkeit für neurodivergente, queere Kletter:innen ein und beschäftigt sich mit den ökologischen Spannungen im Bouldering-Hotspot Fontainebleau.
Die Gäste

Nasim Eshqi
Nasim Eshqi ist in Teheran aufgewachsen, wo sie zunächst als Kickboxerin Erfolge feierte, bevor sie ihre Leidenschaft für das Klettern entdeckte. Bald begann sie, neue Routen im Iran zu erschliessen und die Berge als Raum der Freiheit zu begreifen. Ihr Weg führte sie von nationalen Meisterschaften zu weltweiten Kletterprojekten – und gleichzeitig in einen beständigen Einsatz für die Rechte von Frauen. Heute lebt sie in Europa, erzählt ihre Geschichte auf Bühnen und in Büchern und inspiriert mit ihrer unbeirrbaren Energie Menschen weit über die Kletterszene hinaus.

Beat Baggenstos
Beat Baggenstos hat seinen sicheren Job im Finanzsektor hinter sich gelassen, um das Klettern dorthin zu bringen, wo es sonst kaum Platz hat: zu Geflüchteten, zu Jugendlichen in Krisengebieten, zu Menschen, die selten mit diesem Sport in Berührung kommen. Mit ClimbAID hat er ein Projekt ins Leben gerufen, das mobile Kletterwände aufstellt und Begegnungsräume schafft, in denen Vertrauen, Mut und Freude wachsen können. Für ihn ist Klettern weit mehr als Sport – es ist ein Werkzeug für Selbstwirksamkeit, Austausch und Hoffnung.

Zof Reych
Zof Reych stammt aus Polen und hat in Fontainebleau ein Zuhause gefunden – mitten in einem der bekanntesten Bouldergebiete der Welt. Mit der Gründung des Women’s Bouldering Festival schafft Zof Raum für inklusive Begegnungen und gibt neurodivergenten, queeren Kletter:innen Sichtbarkeit und Empowerment. Zof macht zudem die ökologischen Spannungen und Überlastungen von beliebten Klettergebieten zum Thema und setzt sich für nachhaltiges Klettern ein. Neben dem eigenen Klettern beschäftigt sich Zof mit den Geschichten, die diesen Sport geprägt haben, und schrieb darüber das Buch «Born to Climb».