Als Ruth Schweikert im Februar 2016 mit der Diagnose einer besonders aggressiven Form von Brustkrebs konfrontiert wurde, beschloss sie, über ihre Krankheit zu schreiben. In «Tage wie Hunde» erzählt sie über den Alltag als Kranke, geht Familienerinnerungen nach, reflektiert über Abhängigkeiten und über die Hoffnung auf weitere Bücher, die sie noch schreiben möchte.
ZKB Schillerpreis 2020 | Ruth Schweikert
- Publiziert am 16. Oktober 2020
Ruth Schweikert gewinnt für «Tage wie Hunde» den mit 10 000 Franken dotierten ZKB Schillerpreis 2020.
Ruth Schweikert wurde 1965 in Lörrach geboren und ist in der Schweiz aufgewachsen. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Zürich, ist als Schriftstellerin sowie als Theaterautorin tätig und meldet sich immer wieder engagiert in politischen Debatten zu Wort. 1994 sorgte sie mit dem vielbeachteten Debüt, dem Erzählband «Erdnüsse. Totschlagen» für Aufsehen. Es folgten die Romane «Augen zu» (1998), «Ohio» (2005) und «Wie wir älter werden» (2015). Für ihre Arbeit wurde sie u.a. beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem Bertelsmann-Stipendium (1994), mit dem Preis der Schweizerischen Schillerstiftung (1999), als Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim (2015), mit dem Kunstpreis der Stadt Zürich (2016) und dem Solothurner Literaturpreis (2016) ausgezeichnet.
Schreiben über die Krankheit
Die Montage, als die «Tage wie Hunde» konzipiert ist, hat es in sich, der Text wirkt improvisiert und fragmentarisch, als ob er weniger auf Perfektion als auf Polyphonie zielte. Mit scharfem Blick schaut Ruth Schweikert aufs Leben, schreibt über die Welt der Gesunden und der Kranken und die unsichtbaren Grenzen dazwischen, kraftvoll, berührend und bitterkomisch. Das Buch erschien im März 2019 und löste sehr viel positive Resonanz unter den Literaturkritiker*innen aus.
ZKB Schillerpreis
Der ZKB Schillerpreis wird jedes Jahr durch die Zürcher Kantonalbank auf Vorschlag des Stiftungsrates der Schweizerischen Schillerstiftung ausgerichtet. Der mit 10’000 Franken dotierte Literaturpreis zeichnet im Kanton Zürich lebende Autor*innenfür Werke von herausragender literarischer Qualität aus. Auf Vorschlag des Stiftungsrates der Schweizerischen Schillerstiftung geht der Preis dieses Jahr an die Autorin Ruth Schweikert für ihr Buch «Tage wie Hunde».