Der Erzähler dringt zu seinen indischen Vorfahren vor, die als Kontraktarbeiter in die Karibik verschifft wurden. Dem gegenüber wird die Erinnerung an das Aufwachsen im «Tabakhaus» der Grosseltern im Aargau gestellt und die Annäherung an eine Mutter, die zu Lebzeiten stets unnahbar erschien. «Tabak und Schokolade» wurde für den Schweizer Buchpreis nominiert.
Wenn Familiengeschichte auch Kolonialgeschichte ist
- Publiziert am 3. Dezember 2024
Der Schweizer Schriftsteller Martin R. Dean begibt sich auf eine Reise in einen tropischen Dschungel zu Zeiten der britischen Kronkolonien.
Martin R. Dean (*1955, Menziken, Aargau) wurde als Sohn eines aus Trinidad stammenden Vaters und einer Schweizer Mutter geboren, studierte Germanistik, Ethnologie und Philosophie an der Universität Basel, unterrichtete an der Schule für Gestaltung in Basel und am Gymnasium in Muttenz. Zuletzt erschienen: «Meine Väter» (Neuausgabe 2023) und «Ein Stück Himmel» (2022). Er lebt in Basel.
Tabak und Schokolade
Nach dem Tod der Mutter findet der Erzähler in einer Schublade ein Album mit Fotos seiner frühen Kindheit, die er auf der Karibikinsel Trinidad und Tobago verbracht hat. Als junge Frau hatte sich die Tochter von «Stumpenarbeitern» aus dem Aargau in ein Abenteuer mit einem Tunichtgut der westindischen Oberschicht gestürzt und ein Kind bekommen. Während die übrige Familie bemüht ist, das Gedächtnis an die Jahre der Mutter bei den «Wilden» auszulöschen, macht sich der Erzähler auf, diese Geschichte, die auch seine eigene ist, zu retten.
(Textgrundlage: Verlagstext)