Ein bescheidener Maler aus Zürich wurde Goethe zum Lebensbegleiter: “Da wir nun zusammen gehören, so müssen wir auch unsren Lebensgang zusammen leiten, auf jede Weise.”, schrieb Goethe am 21. August 1789 an Johann Heinrich Meyer.
Der Maler aus Stäfa blieb denn auch Goethe so treu, dass er im gleichen Jahr starb wie der Meister.
Strauhof | Der Kunschtmeyer
Auf Einladung Goethes zog Meyer 1791 nach Weimar und lebte über 40 Jahre an Goethes Seite als sein Freund, Mitarbeiter und Ratgeber nicht nur in Kunstfragen. Gemeinsam betrieben sie die Farbenlehre und bereisten 1797 die Schweiz. In der Auseinandersetzung zwischen „Klassik“ und „Romantik“ spielte Meyer als Teil der „Weimarer Kunstfreunde“ eine tragende Rolle. Zeitschriften wie die „Propyläen“ oder „Aus Kunst und Altertum“ waren gemeinsame Projekte. Goethes Alterswerke verdanken ihm Anregungen und redigierende Mitarbeit. Meyer wirkte am Weimarer Hof als Kunstvermittler, vor allem für die junge Grossfürstin Maria Pawlowna, hielt aber auch Kontakt zu seinen Schweizer Freunden.
Aus Anlass seines 250. Geburtstages am 16. März 2010 wird das Leben und Wirken des „Kunschtmeyer“ im Museum Strauhof erstmals ausserhalb Weimars ausführlich dargestellt und der Frage nach seinem Einfluss auf Goethes Denken und Schaffen nachgegangen.