Sommer. Eine Fahrt quer durch Europa, von Nord nach Süd. Und eine Flucht, damals in den 80er Jahren, von Ost nach West. Drei Menschen, die ihrer Vergangenheit nicht entfliehen können, und die Geschichten, in denen sie sich erfinden, verlieren, erkennen. – In seinem langerwarteten zweiten Roman beleuchtet Daniel Mezger den Schwebezustand von Erinnerungen und sinniert darüber, wie sie eine Identität beeinflussen können.
Salis Verlag | Daniel Mezger | «Alles ausser ich»
Welche Geschichte bin ich?
Nach seinem erfolgreichen Debüt «Land spielen» legt der Zürcher Schriftsteller Daniel Mezger nun seinen lang erwarteten zweiten Roman vor. «Alles ausser ich» kreist rund um die Frage, was eine Identität ausmacht: Kann ich mir eine Geschichte überstülpen? Wie viel Vergangenheit steckt in meiner Identität? Kann ich vor ihr fliehen? Und welche meiner Geschichten nenne ich »Ich«?
Zur Handlung
Eine Mitfahrgelegenheit, Kiel – Zürich. Ursina und D. lernen sich kennen. Sie, Dänin mit tschechischen Wurzeln, ist auf der Suche nach ihrem biologischen Vater aus der Schweiz: Hans Meier. Ein Allerweltsname. Und doch: Auch D. ist ein Meier. Auch sein Vater heisst Hans. In D.s Kopf beginnt ein Film abzulaufen: Eine unentdeckte Affäre des Vaters, eine geheim gehaltene Schwester, das klingt besser als alles, was er sonst so über sich zu erzählen hat. Er geht der Sache nach, steigert sich weiter hinein. Ursina will derweil ihre eigene Geschichte lieber loswerden. Sie will kein Opfer sein. Sie versucht einmal mehr, mit ihrer psychisch labilen Mutter Stine zu brechen. D. und seine Nachforschungen scheinen sie wenig zu interessieren.
Über den Autor
Daniel Mezger, geboren 1978 in Brugg, lebt heute in Zürich. Schauspielausbildung an der Berner Hochschule für Musik und Theater, Studium am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Seit 2004 ist er als freier Autor, Schauspieler und Musiker tätig. 2010 war er zum Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen, 2012 wurde er mit dem Werkjahr der Stadt Zürich ausgezeichnet und 2013 für den Rauriser Literaturpreis nominiert. Zuletzt von ihm erschienen: «Als ich einmal tot war und Martin L. Gore mich nicht besuchen kam» (2015), «Land spielen» (2012).
Stimmen
«Über aller Logik, aller Schönheit: direkt ins Herz, ins Jetzt. Mehr kann man von Literatur nicht erwarten. Mehr kann Literatur nicht.» – Airen, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (über Mezgers Debütroman «Land spielen»)