Der erste Literaturweg der Schweiz lädt ein zur Erkundung von Lebensstationen und Erinnerungsstätten des Schweizer Schriftstellers Robert Walser (1878-1956) und verbindet Orte der Erinnerung. Bebilderte Informationstafeln mit Zitaten geben Einblick in Walsers Werk und laden zur Besinnung ein – landschaftlich reizvoll, kulturhistorisch interessant und literarisch gehaltvoll!
Robert Walsers Literaturweg in Herisau
Robert Walser
Robert Walser (1878-1956) gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Er wuchs in Biel in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf und absolvierte dort eine Banklehre. 1896 wurden erste Gedichte publiziert. Dank seinem Bruder Karl fand Robert Walser ab 1905 in Berlin Zugang zu literarischen Kreisen. Zwischen 1907 und 1909 erschienen seine Romane «Geschwister Tanner», «Der Gehülfe» und «Jakob von Gunten».
Zurück in der Schweiz verfasste Robert Walser ab 1913 eine grosse Zahl von «Prosastückli», darunter das zentrale Werk «Der Spaziergang». Zuletzt entstanden zwischen 1924 und 1932 die in Miniaturschrift abgefassten «Mikrogramme». Im Juni 1933 kam Robert Walser als Psychiatriepatient in die Ausserrhodische Heil- und Pflegeanstalt in Herisau. Wichtigste Bezugsperson und Förderer wurde Carl Seelig aus Zürich, mit dem Walser ab 1936 zahlreiche Wanderungen unternahm. Weithin vergessen verstarb Robert Walser am Weihnachtstag 1956 bei einem einsamen Spaziergang im Schnee auf der Wachtenegg in Herisau. Im Buch «Wanderungen mit Robert Walser» hat Carl Seelig 1957 Erinnerungen an Walsers Herisauer Jahre veröffentlicht.
(Textgrundlage: Museum Herisau)