Die Ausstellung zeigt den Zusammenhang von Wielands Leben, Werk und Wirkung und porträtiert den «Voltaire der Deutschen» – wie manche Zeitgenossen ihn nannten – in seinen vielfältigen Rollen.
Museum Strauhof I Christoph Martin Wieland
Dichter, Philosoph und Pädagoge
Nur den Wenigsten ist heute bekannt, dass Christoph Martin Wieland seinen Zeitgenossen einst als der berühmteste Schriftsteller Deutschlands galt. 200 Jahre nach seinem Tod am 20. Januar 1813 erinnert die Ausstellung an Leben und Werk eines Dichters, der seit seinen literarischen Anfängen zum Wegbereiter der deutschsprachigen Literatur avancierte und die Gestalt des Weimarer Klassizismus wesentlich mitbestimmte. Johann Wolfgang Goethe, der ihn in seiner Farce «Götter, Helden und Wieland» noch mit Spott überzog, hat ihm nach seinem Tod eine warmherzige Gedenkrede gehalten.
Studium in der Schweiz
Im Herbst 1750 hatte Wieland an der Universität Tübingen ein Jurastudium begonnen, das er jedoch bald zugunsten der Literatur und eigener poetischer Produktion vernachlässigte. Ein Heldengedicht Hermann in fünf Gesängen sandte er an Johann Jakob Bodmer – den Grand old man der Zürcher Literatur. Dies führte zu einem sehr persönlichen Briefwechsel. Im Sommer 1752 folgte er einer Einladung Bodmers nach Zürich. Der Aufenthalt in der Schweiz sollte acht Jahre währen.