Den Geheimnissen in Leben und Werk des englischen Schriftstellers Charles Dickens (1812–1870) spürt der Strauhof in Zürich in seiner neuesten Ausstellung nach.
Museum Strauhof I Charles Dickens
Charles Dickens
Nur ein Dutzend Jahre nach der schmachvollen Plackerei in der Fabrik avanciert Dickens zum meistgelesenen Autor seiner Epoche: eine Schriftstellerlaufbahn, wie sie unwahrscheinlicher nicht sein könnte. Und er beglückt die Welt dabei mit mehr als nur dem Oliver Twist – mit unendlich viel mehr! Fünfzehn meist sehr umfangreiche Romane, fünf grosse Weihnachtserzählungen, zwei Reisebücher sowie Abertausende Seiten an Briefen und journalistischen Texten zeugen von einer geradezu manischen Energie, die Dickens’ Zeitgenossen mal fesselt, mal vor den Kopf stösst … und bis heute Rätsel aufgibt. Doch nicht nur mit seinen Kräften geht der Autor wenig haushälterisch um, sondern auch mit seiner überschiessenden Phantasie – eine Verschwendungssucht, die ihn früh altern, aber auch ein Werk schaffen lässt, das an Fabulierlust und Bilderreichtum kaum seinesgleichen hat. Und weil fast alle Bücher mit Originalillustrationen von Meistern ihres Faches wie George Cruikshank und Hablôt Knight Browne erscheinen, graben sich Figuren wie Fagin, Pecksniff, Micawber und Mrs. Gamp noch tiefer ins kollektive Bewusstsein ein.
Die Ausstellung
Die Ausstellung folgt Dickens’ Lebensweg und lässt in zahlreichen Film- und Tondokumenten jene unnachahmliche «Stimme» seines Stils aufleben, von der Nabokov einst sagte, man müsse sich ihr einfach überlassen. Zur Sprache kommen aber auch all jene Geheimnisse, an denen das Leben dieses Autors so reich ist wie sein Werk.