Es besteht kein Zweifel, dass Arthur Schnitzler zu den grossen Literaten der klassischen Moderne zählt und diese Epoche schriftstellerisch überaus produktiv und mit grosser Sensibilität für ihre Probleme und Widersprüche begleitet hat.
Museum Strauhof I Arthur Schnitzler
Erzählwelten mit intimen Einblicken
Um Affairen und Affekte geht es nicht nur im Werk Arthur Schnitzlers, sie begleiten auch dessen Wirkungsgeschichte. Drei bekannte Werke Schnitzlers sind dafür beispielhaft. «Der Reigen», geschrieben 1896/97, und die beiden Monolognovellen «Lieutenant Gustl» (1900) und «Fräulein Else» (1924): ein Karussell erotischer Begegnungen, ein verstörter junger Mann und ein bedrängtes Fräulein. Die Ausstellung macht diese Erzählwelten durchlässig und eröffnet intime Einblicke in die Kultur und Mentalitätsgeschichte der Zeit. Neben seinen Theatererfolgen und zahlreichen Übersetzungen trug das Kino namhaft zu Schnitzlers Popularität bei: Bereits 1914 wurde «Liebelei», 1923 das dramatische Historienspiel «Der junge Medardus» verfilmt, 1929 folgte die Adaptation der Novelle «Fräulein Else» – um nur einige Verfilmungen zu Lebzeiten zu nennen.