Weinfelden im Zeichen der Literatur: An fünf Tagen kommen 12 spannende Vertreter:innen der aktuellen deutschsprachigen Literaturszene zusammen. Unter ihnen auch die Autorin, Künstlerin und Musikerin Sarah Elena Müller. Ihr Buch «Bild ohne Mädchen» erschien im Frühjar 2023 im Limmat Verlag und war schnell in aller Munde. Von der Kritiker:innen hoch gelobt, schafft Müller es auch auf die Shortlist des Schweizer Buchpreises 2023.
Mit Sarah Elena Müller auf den Weinfelder Buchtagen
Sarah Elena Müller (*1990, Amden) arbeitet multimedial in Literatur, Musik, Virtual Reality, Hörspiel und Theater. Sie tritt im Mundart Pop Duo «Cruise Ship Misery» als Ghostwriterin und Musikerin auf und leitet das Virtual Reality Projekt «Meine Sprache und ich» – eine Annäherung an Ilse Aichingers Sprachkritik. 2019 erschien ihr Szenenband «Culturestress – Endziit isch immer scho inbegriffe» beim Verlag Der gesunde Menschenversand. Als Mitbegründerin des Kollektivs RAUF engagiert sie sich für die Anliegen feministischer Autor:innen in der Schweiz.
Klappentext
Die Eltern des Mädchens misstrauen dem Fernsehen, aber beim medienaffinen Nachbarn Ege darf es so lange schauen, wie es will. Eges Wohnung steht voller Geräte, und er dreht Videos, die nie jemand sehen will. Die Eltern sind überfordert mit dem Kind, das sein Bett nässt und kaum spricht. Der Vater ist Biologe und wendet sich lieber bedrohten Tierarten zu. Die Mutter bildhauert und ist mit ihrer Kunst beschäftigt. Ein Heiler soll helfen. Das Mädchen sucht Zuflucht bei einem Engel, den es auf einer Videokassette von Ege entdeckt hat. Und wirklich, der Engel hält zu ihm. Durch dieses Kabinett der Hilf- und Sprachlosigkeit nähert sich Sarah Elena Müller dem Trauma einer Familie, die weder den Engel noch die Gefährdung zu sehen imstande ist. Und von der Grossmutter bis zum Kind entsteht ein Panorama weiblicher Biografien seit dem grossen Aufbruch der Sechzigerjahre.
Stimmen
«Sarah Elena Müllers erster Roman ‹Bild ohne Mädchen› nimmt uns mit auf einen Tauchgang in die finsteren Tiefen der Geschichte eines
heranwachsenden Kindes, das seine Gewalterfahrungen mit phantastischen Bildern ummantelt und beweist darin sowohl analytische Scharfsicht als auch künstlerisches Feingefühl.» – Rahel Staubli, CH Buchjahr | «Es ist ein Wurf von einem Buch.» – Nora Zukker, Tagesanzeiger | «‹Bild ohne Mädchen› ist ein überaus kluger Roman, der von der Gewalt des Blicks erzählt, von einem flirrenden Sommer in der Schweizer Provinz und doch mitten aus der Gesellschaft.» – Paul Jandl, NZZ