Seit Juli ist mit Bae Suah eine herausragende Stimme der südkoreanischen Literatur als Writer in Residence in Zürich zu Gast. Zum Abschluss ihres Aufenthalts veranstaltet das Literaturhaus eine Lesung, auf Koreanisch und Deutsch. In ihrem Roman «Die niedrigen Hügel von Seoul» wird ein leerer Bahnhof zur Bühne für eine Zufallsgemeinschaft von Reisenden und Emigrierten, die sich Geschichten erzählen. Es entsteht so eine lyrische Meditation über Sprache, Bewegung und Erinnerung.
Literaturhaus Zürich | Writers in Residence | Bae Suah | Die niedrigen Hügel von Seoul
- Publiziert am 27. September 2018
«Eine der radikalsten und experimentellsten Schriftstellerinnen Koreas», zu Gast im Literaturhaus Zürich.
Über Umwege zur Literatur
Nach ihrem Chemiestudium arbeitete Bae Suah – in Korea wird zuerst der Familien-, dann der Vorname genannt – zunächst als staatliche Beamte am Flughafen. Nach ihrem Debüt 1993 mit der Kurzgeschichte «The Dark Room of Nineteen Eighty-Eight» veröffentlichte sie mehrere Romane und Kurzgeschichten. Sie hat in den letzten 25 Jahren zahlreiche Erzählbände, Romane und Essays veröffentlicht, die nun vermehrt ins Englische übersetzt werden.
Enger Bezug zur deutschsprachigen Literatur
Sie steht für eine experimentelle, autofiktionale Literatur und ist zudem eine wichtige Übersetzerin deutschsprachiger Autor*innen ins Koreanische: So hat sie u. a. Jenny Erpenbeck, Franz Kafka, Robert Walser oder Christian Kracht übersetzt. Sie hat 2003 den Hanguk Ilbo Literaturpreis und 2004 den Tongseo Literaturpreis erhalten. Ihr Roman «Nowhere to be Found» war in der engeren Wahl des «PEN Translation Prize» und des «Best Translated Book Award».