Bereits zum 9. Mal werden an den St. Galler Literaturtagen während vier Tagen Geschichten zu lauten, klingenden Worten. Und das in einer Mischung, die ihresgleichen sucht: «Wortlaut» lässt Comic-Zeichnende zu Wort kommen, aber auch Kaberettisten und Spoken-Word-Poetinnen.
Literaturfestival St. Gallen | Wortlaut
- Publiziert am 14. März 2017
Überregionale Strahlkraft
«Wortlaut» ist ein literarisches Fest, das weit über die Region hinausstrahlt. Gezeigt wird bereits zum 9. Mal ein vielfältiges Programm in den vier Reihen Kabarett, Literatur, Comic und Spoken Word – von Laut zu Luise zu Lechts zu Rinks. So hadert der Basler Slam-Künstler Dominik Muheim in seinem aktuellen Bühnenprogramm mit den Erwartungen ans Erwachsensein. Jonas Lüscher kauft seine Romanfigur Richard Kraft mit der 1-Million-Dollar-Frage frei. Die wortgewaltige Nora Gomringer irritiert und amüsiert mit ihren Texten bis zum Weinen, und Comiczeichner Nicolas Mahler bringt es mit gekonnten Strichen auf den Punkt. Nachts um elf lockt der Gassenhauer in die Schmiedgasse 6. Und wer jetzt noch immer nicht nach Hause will, tanzt und zeichnet an der Late-Night-Party «Dance & Draw!» oder gönnt sich einen Schlummertrunk in der neuen Festivalbeiz, der Focacceria.
Vier Tage, 30 Veranstaltungen
«Wortlaut» beginnt am Donnerstag mit dem Prolog. Dieser führt die Besucherinnen und Besucher dieses Jahr ins Kulturforum Amriswil, wo der St. Galler Autor Frederic Zwicker mit seinem literarisch feinfühligen Debüt begeistert. Den Freitagabend im Raum für Literatur eröffnet die Literaturwissenschaftlerin Hildegard Elisabeth Keller, danach überrascht Max Küng mit seiner musikalischen Lesung der besonderen Art, bevor die Wortpoetinnen und –poeten am Dialekt-Poetry-Slam «Säg rächt!» dem Publikum in der Grabenhalle ordentlich einheizen. Den Kern der St. Galler Literaturtage Wortlaut bildet der Samstag mit seinen rund 30 Veranstaltungen verteilt auf verschiedene Orte der Stadt.
Ein Festival mit viel Ostschweizer Eigenleistung
Das grösste und bedeutendste Literaturfestival der Ostschweiz ist eine Bühne für Literaturschaffende aus der Schweiz und den Nachbarländern, aber auch eine Plattform für Ostschweizer Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstler. Mit Manuel Stahlberger gewinnt das OK unter der Leitung von Richi Küttel ein kabarettistisches Schwergewicht aus der eigenen Stadt. In der Reihe Rinks vertritt der Slammer Renato Kaiser die Region und für die Comic-Reihe Lechts konnte der junge St. Galler Grafiker und Comic-Autor Flurin de Salis verpflichtet werden. Im Splügeneck lesen vier lokale Schreibende des Literaturnetzes Ostschweiz in kurzen Sequenzen aus ihren aktuellen Werken.