Das vielfältige Programm richtet den Blick in diesem Jahr auf Autor:innen aus dem fernen Inselstaat. Eine interessante Brücke zwischen den Philippinen und der Schweiz spannt der neue Roman «Anna. Rösti, Zuckerrohr und Liebe» von Annina Keller. Darin erzählt sie eine berührende Familiengeschichte, die eindrucksvoll von Heimat, Fernweh sowie der Suche nach Zugehörigkeit berichtet.
Literatur über Grenzen hinweg
Annina Kellers Roman «Anna» und der Fokus auf die Philippinen an den Zofinger Literaturtagen 2025
Annina Keller (*1975), studierte an der Universität Zürich Publizistik, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie Politologie, wurde unter anderem Lehrerin, Museumspädagogin und Kommunikationsexpertin. Die eindrucksvolle Lebensgeschichte ihrer Ururgrossmutter Anna faszinierte sie so sehr, dass die Idee entstand, sie literarisch festzuhalten. Die Autorin lebt heute dort, wo sie geboren wurde – in Schaffhausen.
«Es war Trudi, die mir von meiner Ururgrossmutter Anna erzählte. Eine Geschichte, die mich nicht mehr losliess.» – Annina Keller, Autorin
Anna. Rösti, Zuckerrohr und Liebe | Klappentext
Geboren im Jahr 1869, wuchs Anna als Bauerntochter inmitten des Emmentals zu einer aussergewöhnlichen jungen Frau heran. Einer Frau, die bald die Aufmerksamkeit von Paul auf sich zog. Sie gefiel ihm. Und er, er gefiel ihr. Eigentlich war vieles klar. Doch das Leben sah etwas anderes für sie vor. Sie war dabei, in der »Krone« von Zäziwil Köchin zu werden, als ein Schicksalsschlag alles veränderte: Von einem Moment auf den anderen wurde sie, erst fünfundzwanzig Jahre alt, zur Mutter von acht Kindern, zur Ehefrau des Wirts – und zur Gastgeberin. Anna fand sich in einer Realität wieder, die ihr Herz sich so nie ausgesucht hätte. Aber – sie arrangierte sich, wuchs an den Herausforderungen und wurde sogar glücklich. Der zweite Bruch in ihrem Leben erfolgte fast dreissig Jahre später. Ausgerechnet im Wonnemonat Mai. Wider alle Erwartungen wurde ihr die Möglichkeit geschenkt, ihrem Herzen doch noch zu folgen. Und zwar ans andere Ende der Welt. Das Buch »Anna« erzählt eine bezaubernde Geschichte, wie sie nur das Leben selbst schreiben kann – die Geschichte einer Frau, die aus dem, was war, das Beste machte und aus dem, was kam, das Schönste.
Fokus Philippinen
Im Jahr 2025 begrüsst die Frankfurter Buchmesse die Philippinen als Gastland – und auch die Zofinger Literaturtage freuen sich auf die Literatur aus dem Inselstaat. Die philippinische Literatur, geprägt durch Jahrhunderte der Kolonialgeschichte, Migration und kulturellen Vielfalt, spiegelt die facettenreiche Identität des Inselstaates wider. Von mündlichen Überlieferungen über spekulative Belletristik bis hin zu Comics und Graphic Novels zeigt sie eine beeindruckende Bandbreite an Ausdrucksformen. Mit 7641 Inseln, 183 Sprachen und einer Bevölkerung von über 109 Millionen ist die kulturelle Landschaft der Philippinen ein einzigartiger Schmelztiegel. Namhafte Autor:innen reisen extra für die Literaturtage in die Schweiz, darunter Katrin Tuvera («Die Kollaborateure»), Jose Dalisay («Last call Manila»), Jessica Zafra («Ein ziemlich böses Mädchen»), Blaise Camo Gacoscos («Der Junge aus Ilocos») und Allan N. Derain («Das Meer der Aswang»).
(Textgrundlage: Literaturtage Zofingen)