Literatur und Musik begegnen in einem altehrwürdigen Hotel, das bietet die Kulturreihe «Amstäg! Literatur & Musik». Fünf Mal im Jahr erleben Besucher*innen einen Kulturanlass, der anregt und gleichzeitig entschleunigt. Auf Wunsch findet der Abend mit einem ausgezeichneten Menu littéraire seinen Abschluss. Publikumsmagnet der Veranstaltung ist der moderierende Schweizer Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart. arttv besuchte die Buchpräsentation von Heidy Gasser.
Kulturprojekt | Amstäg! Literatur & Musik
Der Veranstaltungsort
Das Hotel Stern und Post gehört zu den ältesten Hotels der Schweiz. Bereits im 14. Jahrhundert stand in Amsteg an der gleichen Stelle ein Gasthaus, welches Händlern und Reisenden als Unterkunft vor der gefährlichen Überquerung der Alpen diente. Auch Johann Wolfgang von Goethe hielt drei Mal Einkehr im Gasthaus zum Stern. Nach dem Dorfbrand von 1788 wurde das heutige Hauptgebäude errichtet und mit der Eröffnung der Postkutschenverbindung über den Gotthardpass eröffnete die Bundespost 1850 eine ihrer ersten öffentlichen Poststellen. Fortan hiess das Hotel Stern und Post. Mehrmals wurde das Haus erweitert und modernisiert. Nach der Renovation 2007 erwarben die heutigen Gastgeber Remo Vetter und Rolf Welti das Hotel Stern und Post und beleben es seither kulturell.
Der Macher
Christof Hirtler leitet den bildfluss-Verlag. Als Fotograf und Autor beobachtet er den Strukturwandel in der Urner Berglandwirtschaft und hat dazu in seinem Verlag zwei Bücher herausgegeben: «Urnerboden» und «Hirt, Tinner und Fugibootschä». Seit 2012 erscheinen in seinem Verlag Bücher zu den Ressorts Fotografie, Volkskunde und Lyrik, wie die beiden grossartigen Mundart-Gedichtbände «Zittrigi Fäkke» und «Gredi üüfe» von Hanspeter Müller-Drossaart. Im Herbst 2019 erschien der neue Roman «Die Verführerin» von Heidy Gasser. Die Obwaldner Autorin wurde bekannt durch die Trilogie der Lebensgeschichte ihrer Mutter, Friederike Gasser.
Das präsentierte Buch: «Die Verführerin»
Eine Mutter stirbt und nach ihrem Tod wird der Sekretär geöffnet, dessen Schlüssel sie zu Lebzeiten wie ihren Augapfel gehütet hat. Zum Vorschein kommen Liebesbriefe von Priestern und Mönchen, alle adressiert an Ruth, die Mutter von Vera und Leonie. Sie bringen Jahrzehnte nach ihrem Poststempel endlich Licht in alte Geschichten. Leonie und Vera machen sich auf Spurensuche und finden dabei Erstaunliches. Es gibt einen verheimlichten Bruder, vor der Heirat ihrer Mutter geboren, den sie in Italien wiederfinden. Ein altes Fotoalbum erklärt vielleicht die Priesterliebe ihrer Mutter, die ohne heimliche Liebschaften kaum existieren konnte. Dabei vergiftete ihre Eifersucht das Familienleben und trieb ihren Ehemann fast in den Wahnsinn.
Veranstaltungen 2020
26. April 2020 | 17 Uhr
«Wilhelm Tell, Import – Export» Lesung von Michael Blatter und Valentin Groebner
Albin Brun (Schwyzerörgeli, Sopransax) und Kristina Brunner (Cello, Schwyzerörgeli)
7. Juni 2020 | 17 Uhr
«Frisch ab Tisch» Szenische Lesung von Joachim Rittmeyer
18. Oktober 2020 | 17 Uhr
«Der Witz – die unterschätzte literarische Gattung»
Hanspeter Müller-Drossaart und Urs Heinz Aerni
15. November 2020 | 17 Uhr
Martina Clavadetscher, Lesung
Pirmin Huber (Bass) und Hanspeter Müller-Drossaart (Moderation)
6. Dezember 2020 | 17 Uhr
N.N.