Der Basler Lyrikpreis wird an Dichter:innen verliehen, deren Werk sich durch Innovationskraft auszeichnet und durch den Mut zu konsequentem und eigenwilligem Arbeiten mit Sprache. Er soll dazu beitragen, herausragende Stimmen einer breiteren Öffentlichkeit bekanntzumachen. Carla Cerda wagt sich mit ihren Gedichten in Bereiche vor, die für Lyrik weitgehend unentdeckt sind. Mit leichter Hand hebt sie die Grenzen zwischen Logik, Algorithmenregeln und Fantasie auf.
Basler Lyrikpreis 2024 geht an Carla Cerda
- Publiziert am 11. Dezember 2023
Mit dem Basler Lyrikpreis zeichnen die Mitglieder der Basler Lyrikgruppe jährlich das Werk eines/einer* Kolleg:in aus.
Vom 25. bis zum 28. Januar 2024 findet das Basler Lyrikfestival bereits zum zwanzigsten Mal statt. Aus dezentral organisierten Veranstaltungen einer Gruppe von Basler Lyriker:innen hat sich im Verlauf der Jahre ein etabliertes Festival entwickelt. Bis heute kuratiert die Lyrikgruppe das Programm. Zum Jubiläum bietet das Festival u. a. Nora Gomringer, Dinçer Güçyeter und Klima- Lyrik eine Bühne.
Die Preisträgerin
Carla Cerda (*1990) ist Dichterin und Übersetzerin und lebt in Leipzig, wo sie als Teil der «anemonen» interdisziplinäre Lesungen und Workshops mitorganisiert. Sie hat zwei Gedichtbände veröffentlicht: Loops (2020) und Ausgleichsflächen (2023), beide bei roughbooks. Als Dichterin interessiert sie sich für automatisierte Nachrichten gleichermassen wie für Wettermessgeräte oder Enzyme. Mit frechem Witz mischt sie die Formeln der Computer- und Wissenschaftssprache auf, lässt ein Sprachassistenzprogramm als Person auftreten, unterhält sich mit einem Bot. Mit leichter Hand hebt sie die Grenzen zwischen Logik, Algorithmenregeln und Fantasie auf. Dass ihre Gedichte dabei die Formstrenge wahren, erhöht ihren Reiz. Die Lektüre ihres noch schmalen Werks ist ein Vergnügen.
Basler Lyrikpreis
Der mit Fr. 10’000.– dotierte Basler Lyrikpreis wird von der GGG gestiftet. Frühere Preisträger:innen waren u. a. Anna Hetzer (2023), Nadja Küchenmeister (2022), Hans Thill (2021), Eva Maria Leuenberger (2020) Katharina Schulthens (2019), Dagmara Kraus (2018), Walle Sayer (2017), Ron Winkler (2016) und José F. A. Oliver (2015).