Politische und gesellschaftliche Themen werden in der aktuellen Ausstellung des Textilmuseums St.Gallen auf kreative Weise in Textilkunst übersetzt. Werke wie das Bodenobjekt «Eisbär, ich möchte kein Eisbär sein, im warmen Polar» oder die emotionalen Auseinandersetzungen mit Demenz in «Versinken im Vergessen» zeigen, wie der Quilt von einer funktionalen Handarbeit zu einer eigenständigen künstlerischen Ausdrucksform avanciert ist.
Zwischen Tradition und Innovation: Der Quilt als künstlerische Ausdrucksform
Die 9. Europäische Quilt-Triennale bringt junge Talente und etablierte Künstler zusammen, die den Quilt als eigenständige Kunstform feiern.
Vielfalt der Exponate und internationale Auswahl
45 zeitgenössische Quilt- und Textilkunstwerke aus elf Nationen präsentieren in dieser Ausstellung, dass kreative und zeitkritische Aussagen längst nicht nur in Malerei, Bildhauerei, Grafik und Fotografie zu finden sind. Die hochkarätigen Exponate wurden von einer fünfköpfigen internationalen Jury aus über 130 Einsendungen ausgewählt. So zeigt die Schau eine breite Palette an künstlerischen Perspektiven und Techniken.
Die Entwicklung der Quiltkunst
In den letzten 50 Jahren hat sich die Kunstform Quilt von einer funktionalen Decke zu einem autonomen Kunstwerk entwickelt. Besonders beeindruckend ist, wie politische und gesellschaftliche Themen zunehmend in den Fokus rücken. Ein herausragendes Beispiel dafür ist das Bodenobjekt «Eisbär, ich möchte kein Eisbär sein, im warmen Polar», das eindrucksvoll den Klimawandel thematisiert und die Besucher zum Nachdenken anregt.
Preisträger:innen und Auszeichnungen
Die Ausstellung zeichnet nicht nur etablierte Künstler:innen aus, sondern auch talentierte Nachwuchskünstler:innen. Sieben junge Künstlerinnen haben es in die Schau geschafft, darunter eine aus der Slowakei, die für eine dreidimensionale Arbeit ausgezeichnet wurde, die den Zusammenhalt der Generationen thematisiert. Der Doris Winter-Gedächtnispreis 2024 wurde dieses Jahr geteilt: Christa Eberts «Demenz – Versinken im Vergessen» und Monika Seberts «Kopflast» beschäftigen sich beide mit den Auswirkungen von Gehirnerkrankungen und berühren die Besuchenden auf tiefgründige Weise.
(Textgrundlage: Textilmuseum St. Gallen)