Zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution von 1917 zeigen das Kunstmuseum Bern und das Zentrum Paul Klee «Die Revolution ist tot. Lang lebe die Revolution!» und lassen ein äusserst bedeutendes Jahrhundert der Kunstgeschichte Revue passieren.
Zentrum Paul Klee Bern & Kunstmuseum Bern | «Die Revolution ist tot. Lang lebe die Revolution!»
Revolutionäre Kunst und ihre Folgen
Dies ist die einzige Ausstellung im Jubiläumsjahr der russischen Revolution, die sowohl den Aufbruch zur radikal gegenstandslosen Kunst als auch die verschiedenen Formen des «Sozialistischen Realismus» zeigt: Von Malewitsch bis Judd, von Deineka bis Bartana. Die umfassende Ausstellung gibt einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der revolutionären Kunst und fragt nach ihren Folgen und Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Avantgarde im Zentrum Paul Klee
Die beiden Berner Museen folgen je zwei unterschiedlichen kunsthistorischen Traditionen, welche mit der russischen Revolution untrennbar verbunden und die Kunst des 20. Jahrhunderts auf radikale Weise prägten. Im Zentrum Paul Klee kann der revolutionäre bildnerische Geist des Suprematismus und Konstruktivismus bis hin zu seinen Folgen für die Kunst des 20. Jahrhunderts entdeckt werden. Die Ausstellung reicht von der russischen Avantgarde bis zur Minimal Art und Konzeptkunst der 1960er- und 1970er-Jahre. Das Verdienst der revolutionären Kunst kommt ihr auch heute noch mit Recht zu.
Sozialistischer Realismus im Kunstmuseum
Im Kunstmuseum Bern bewegt man sich auf den Spuren des «Sozialistischen Realismus» und beobachtet dessen Wandlungen und Verwerfungen bis in die Gegenwartskunst. Ausgehend vom realistischen Malstil wandelt sich die Bildsprache von der leisen Kritik zur Persiflage bis zum subversiven Versatzstück in der Postmoderne. Schritt für Schritt befreien sich Künstlerinnen und Künstler vom Korsett des sozialistisch geprägten Stils und nutzen die leer gewordenen Bildformeln zur ätzenden Abrechnung mit einer illusionslosen und zynisch gewordenen spätkapitalistischen Gesellschaft.
Kuratoren: Kathleen Bühler, Kunstmuseum Bern, Michael Baumgartner und Fabienne Eggelhöfer, Zentrum Paul Klee