Das Kunsthaus Zug besitzt eine bedeutende Sammlung, doch aus Platzmangel kann es sie nicht kontinuierlich zeigen. In Zusammenarbeit mit den Behörden und beratenden Expert:innen hat das Berliner Architekturbüro Studio Other Spaces (SOS) in mehreren Schritten eine überzeugende Grundidee für den Erweiterungsprozess entwickelt. Der Erweiterungsprozess wurde mit einem Nachdenken über die Aufgaben eines zukünftigen Kunsthauses in einer sich rasant verändernden Zeit verknüpft.
Wie das Kunsthaus Zug zum «transparenten Museum» wird
Studio Other Spaces (SOS) wurde 2014 von dem Künstler Ólafur Elíasson und dem Architekten Sebastian Behmann in Berlin gegründet. Ihr gemeinsames Interesse an räumlichen Experimenten führte sie zu dem ganzheitlichen Ansatz, der Studio Other Spaces definiert. In ihrer Arbeit bewegen sie sich kontinuierlich zwischen übergreifenden Perspektiven und auf einer sehr detailorientierten Ebene und erforschen alle Aspekte eines Projekts in jeder Entwicklungsphase – von der Konzeption über die Nutzungsphase bis hin zur Umnutzung.
Die Zuger Kunstgesellschaft wurde 1957 gegründet und ist für den Betrieb des Kunsthaus Zug verantwortlich. Es steht seit 1990 unter der Direktion des Kunsthistorikers Dr. Matthias Haldemann. Die Zuger Kunstgesellschaft bestimmt das Programm, führt das Personal und ist Eigentümerin der Kunstsammlung, die sie betreut und kontinuierlich ergänzt. Der Verein wird finanziert von öffentlichen Subventionen (Leistungsvereinbarungen) sowie von Mitgliedern, Gönner:innen, Stiftungen und Sponsor:innen.
Erweiterungsprozess Kunsthaus Zug
Wie geht man mit Besuchenden als Gästen um? Wie kommuniziert man mit ihnen? Wie liesse sich die Verdichtung der Anlage durch die räumliche Erweiterung mit einer grösseren Öffnung nach aussen und zur Stadt verknüpfen? Wie verhalten sich die historische Substanz und die neuen Räume zueinander? Wie soll man Kunstwerke präsentieren? Besonders die Schätze in den Bereichen klassische und Wiener Moderne, die weltweit anerkannt sind und Besuchende nach Zug locken, sollten in repräsentativen Teilen regelmässig gezeigt werden können. Die Infrastruktur der Anfang der 1990er-Jahre von Franz Füeg zum Kunsthaus Zug umgebauten Anlage Kaiser im Hof aus dem 16. Jahrhundert bedarf einer Ergänzung, um heutigen Ansprüchen der Besuchenden, aber auch den heutigen Vorgaben zu entsprechen. Bei diesem mehrjährigen, anspruchsvollen Prozess wird das Kunsthaus Zug vom Berliner Architekturbüro Studio Other Spaces (SOS) und von Emilia Kabakov, New York, unterstützt. Ólafur Elíasson und Sebastian Behmann als Gründer von SOS sind mit dem Kunsthaus durch künstlerische Kooperationen bestens vertraut. Sie verbinden in besonderer Weise künstlerische und architektonische Kompetenzen. Aus den Überlegungen im Zuge des Erweiterungsprozesses ging die Plattform «Das transparente Museum» als digitale Erweiterung hervor.
(Textgrundlage: Kunsthaus Zug, Studio Other Spaces)