Ob Kostüme, die dazu einladen, in ein anderes Geschlecht zu schlüpfen, oder Möbel, die die Arme baumeln lassen – die deutsche Künstlerin Wiebke Siem (*1954) schafft in ihrer Ausstellung im Kunstmuseum Luzern einen ebenso komischen wie abgründigen Kosmos, der mit Ironie und Witz die Widersprüche und Unzulänglichkeiten unserer Lebenswelt sichtbar macht.
Wenn das Fantastisch-Groteske in den häuslichen Alltag einbricht
- Publiziert am 11. März 2025
Die interaktiven Installation «Der Traum der Dinge» lädt das Publikum ein, selbst tätig zu werden.
Der Traum der Dinge
In ihren Werken verbindet die Künstlerin einen feministischen Blick mit der Kritik an problematischen Aneignungsstrategien von aussereuropäischer Kunst in der Moderne. Die Skulpturen eröffnen zahlreiche Assoziationen zur Kunstgeschichte, sei das zu den Figuren von Sophie Taeuber-Arp, der Bauhaus-Bühne, Karikaturen oder surrealistischen Collagen. Mit der interaktiven Installation «Der Traum der Dinge» lädt Wiebke Siem das Publikum ein, selbst tätig zu werden: Schalen, Wäscheklammern, Kochlöffel, Wallhölzer, Kleiderbügel, Perückenköpfe und andere Holzobjekte können zu lebensgrossen Figuren zusammengefügt werden. Je nachdem, ob ein Waschbrett, ein Teigbecken oder eine grosse Sperrholzdose den Leib bildet, entstehen Wesen unterschiedlichen Charakters.
(Textgrundlage: Kunstmuseum Luzern)