Sich etwas zu wünschen – das mag alltäglich und einfach erscheinen. Doch es stellt uns vor manche Herausforderung: Wissen wir überhaupt, was wir genau wollen? Welche Fähigkeiten braucht es, um Wünsche wirklich umzusetzen? Müssen alle Sehnsüchte zur Realität werden? Und wie schaffen wir es als Gesellschaft, gemeinsame Visionen zu entwickeln?
Vögele Kultur Zentrum | unMÖGLICH? Über die Kraft unserer Wünsche
Die Ausstellung lädt ein, Grenzen zu durchbrechen und sich mit eigenen und gesellschaftlichen Wünschen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen
Werke folgender Kunstschaffender werden gezeigt: Anna Graber, Erik Johansson, Florian Graf, Franziska Furter, Jenny Rova, Lorenz Olivier Schmid, Lucia Dellefant, Marc Elsener, MUELLER-DIVJAK (Jeanette Müller, Paul Divjak), MyeongBeom Kim, Nives Widauer, Rafael Sommerhalder und Silja Korn
Kuratorium: Alexandra Könz, Vögele Kultur Zentrum
Wünsche wollen gepflegt werden
Wir alle ahnen: Es täte uns gut, täglich unsere Wünsche und Visionen zu pflegen. Denn sie sind weit mehr als nur ein hübscher Zeitvertreib. Sie sind ein bedeutender Antrieb für Veränderungen und Entwicklungen, sowohl für uns als Individuum wie auch als Gesellschaft. Denn erkennen und interpretieren wir unsere Wünsche richtig, zeigen sie uns zum einen den Weg, lassen uns aber zum andern auch Kräfte, Fähigkeiten und den Durchhaltewillen mobilisieren, um unsere Ziele zu erreichen. Die Ausstellung «unMÖGLICH?» nähert sich dem Wünschen über vier Themenfelder an.
I. Der Wunsch als soziales Bedürfnis
Wünsche beziehen sich auf etwas Zukünftiges, noch nicht Realisiertes. Die Kluft, die sich zwischen Vision und Realität auftut, kann immens gross sein. Auch wenn unsere Anliegen unmöglich oder unerfüllbar scheinen, so sind sie wichtige Triebfedern für unser Handeln. Was zählt, sind unsere tieferliegenden Bedürfnisse, die gestillt werden möchten; wie zum Beispiel Zugehörigkeit, Autonomie, Partnerschaft, Liebe, Gesundheit. Diese Begehren sind ein Ausdruck von Lebenskraft. Wenn wir Träume und Visionen entwickeln und daraus Ziele formulieren, findet eine kraftvolle Zukunftsplanung statt.
II. Mutmacher oder Schwarzmaler
Setzen wir unsere Wünsche um oder nicht? Dies hängt von unseren kulturellen Prägungen und Mitmenschen ab, die uns unterstützen oder bremsen. Als soziale Wesen sind wir stets im Dialog mit unserem Umfeld. Wohlwollende Begleiter sind daher zentral, ob wir unsere Wünsche umsetzen oder nicht. Den wichtigsten Mutmacher jedoch findet man in sich selbst. Mit positiven Glaubenssätzen etwa stärken wir das Vertrauen in den zukünftigen Lebensweg. Veränderungen fordern folglich Mut. Mut ist lernbar und kann täglich trainiert werden. Mut hilft uns, in Aktion zu kommen und mit unserem Vorhaben zu beginnen.
III. Wunschmaschine
Wünsche müssen irgendwann einem Realitäts-Check unterzogen werden. Ansonsten bleiben sie Fantasien. Was will man wirklich? Welche Hindernisse muss man überwinden? Techniken wie Vorstellungskraft und Emotionalität können uns unterstützen, Wünsche zu konkretisieren und umzusetzen. Wenn wir uns mit allen Sinnen vor Augen führen, was wir möchten, aber auch was uns im Weg steht, finden wir Lösungswege. Allein die Vorstellung und die Vorfreude auf die Erfüllung eines Wunsches können Glückshormone freisetzen und uns die Kraft zur Umsetzung verleihen.
IV. Visionen: Umsetzen oder loslassen?
Wie soll das Umfeld gestaltet sein, in dem wir leben? Das Individuum und die Gesellschaft brauchen positive Visionen für die Welt von morgen. Jeder Mensch kann mit Mut und kleinen Schritten beginnen, an seiner Vision eines besseren Lebens mitzuwirken. Doch es ist schwierig, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Ist das überhaupt nötig? Wenn wir uns an unerfüllbaren Wünschen festklammern, kann dies frustrieren. Wir können sogar an der Ausweglosigkeit erkranken. Zu erkennen, dass ein Vorhaben nicht umsetzbar ist – und dieses loszulassen – ist wichtig. Denn nur so bleiben wir gesund.