Auf der Spur nach Leerstellen im eigenen Medium stehen sich im Trudelhaus Baden derzeit zwei interessante künstlerische Positionen gegenüber: Skulpturen und Objekte von Patrick Harter und Malerei und Zeichnungen von Oliver Krähenbühl.
Trudelhaus Baden | Nicht nichts
Nicht nichts
In der Ausstellung stehen sich mit den Skulpturen und Objekten von Patrick Harter und den Zeichnungen und Ölgemälden des im Aargau lebenden Oliver Krähenbühl zwei Positionen gegenüber, die der produktiven Leerstelle im je eigenen Medium auf der Spur sind. Malerei und Skulptur reflektieren sich im Gegenüber und eröffnen neue Gedankenräume.
Oliver Krähenbühl
Die Gemälde von Krähenbühl basieren zumeist auf Zeitungsbildern, die er auf die Leinwand übersetzt und in einem aufwändigen Malprozess verfremdet, indem er Partien davon verwischt und löscht oder bis auf die weisse Grundierung auswäscht, so dass nur noch wenige Details wie architektonische Strukturen erkennbar sind. Im Gegensatz zu Zeitungsbildern, bei denen es um die Vermittlung von Informationen geht, zeigen die Bilder kaum noch Information. Wie eine Überblendung oder wie eine sich überlagernde Datenflut scheinen weisse Leerstellen aus den Bildern herauszubrechen.
Patrick Harter
Demgegenüber stehen die Öffnungen und Einbuchtungen in den skulpturalen Arbeiten des in Biel lebenden und arbeitenden Bildhauers Patrick Harter. Er unterwandert traditionelle oder herkömmliche Methoden des Skulpturalen, wenn er beispielsweise einen Stein bis auf wenige Zentimeter aushöhlt oder mit Gips eine Wand in Tropfsteintechnik erstellt. Er befragt in seinen Werken die Möglichkeiten des Materials, wie hier Gips in seiner flüssigen und festen Form, und geht an die Grenzen des Kontrollierbaren.