Künstler Till Velten beginnt sich auf die Spuren der «Visionärin» Emma Kunz und bringt sie in einen spielerischen Dialog mit der «visionären» Geschichte des Badener Unternehmens Merker.
Till Velten. Pulver
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Till Velten
(*1961 in Wuppertal, lebt und arbeitet in Zürich und Berlin) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Gerhard Richter und Fritz Schwegler Kunst sowie einige Semester Soziologie in Stuttgart. Ab den 1990er-Jahren folgen Einzel- und Gruppenausstellungen, zudem lehrt er an verschiedenen Kunsthochschulen. Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts intensiviert sich seine Ausstellungs- und Publikationstätigkeit, mit zahlreichen Präsentationen, u. a. im Kunstverein Freiburg, im Helmhaus Zürich, im Kunsthaus Zug und im Haus Konstruktiv Zürich. Grössere Ausstellungsprojekte waren jüngst «Sprich mit mir» – Gesprächsskulpturen von Till Velten, eine Installation in der Zwölfbotenkapelle, Grossmünster Zürich (2024) oder «Die andere Maria» im Kultur Zentrum für Gegenwartskunst, Graz (2022).
Im Laufe der Jahre hat Till Velten eine Fülle an Interviews geführt und gesammelt, die eine Vielzahl von Themen abdecken – von übersinnlichen Erfahrungen und inneren Visionen über Träume bis zum Phänomen des Vergessens.
Ist es möglich, eine künstlerische Vision auf irgendeine Art und Weise in ein Unternehmertum zu transformieren? Eine Frage, die den Künstler Till Velten (*1961 in Wuppertal, lebt und arbeitet in Zürich und Berlin) schon lange beschäftigt. Wie in seinen bisherigen Arbeiten untersucht Till Velten auch in seinem neuesten Projekt scheinbar gegensätzliche Systeme durch eine umfangreiche Recherche und versucht, diese miteinander zu verbinden. In «Pulver» führt er die Heilerin, Forscherin und Künstlerin Emma Kunz (1892–1963) in einen Dialog mit dem Badener Unternehmen Merker, auf dessen ehemaligem Areal sich heute der Kunstraum Baden befindet.
Gespräch als künstlerisches Mittel
Till Veltens Arbeit basiert auf dem Gespräch. Er führt Interviews und Gespräche, um sich in die Gedanken- und Gefühlswelten verschiedenster Menschen hineinzufragen und so das soziale Gefüge der Gesellschaft zu erforschen. Dabei entdeckt er Hinweise auf weitere relevante Personen und spannt schrittweise ein immer feinmaschigeres Netz von Themenfeldern, um schliesslich überraschende Zusammenhänge aufzudecken. Seine künstlerischen Forschungsprojekte gipfeln in komplexen (Raum-)Installationen, die den Entwicklungsprozess und die gesammelten Erfahrungen für das Publikum im Ausstellungsraum hör- und sichtbar machen.