«Die Macht der Natur, die Gefühle und das Emotionale, das die Natur hervorbringen kann, das interessiert mich», gibt der Ian Clements zur Antwort, wenn man ihn nach seiner Motivation für das Gestalten fragt. Diese Motivation findet er unter anderem in der sonnigen und sommerlichen oder kalt verschneiten Engelberger Landschaft. Ian Clements Landschaften strahlen oft eine grosse Ruhe aus. Ian Clements Gemälde sind intelligente Kompositionen aus Licht und Schatten, Perspektiven und Fluchten.
Tal Museum Engelberg | Ian Clements
- Publiziert am 10. Mai 2022
Dem Talent Platz geben
Ian Clements ist ein Autodidakt, der seinem Talent erst spät mehr Platz in seinem Leben einräumen konnte. Das tägliche Hamsterrad aus Arbeit und Verpflichtungen erlaubte es ihm lange nicht, mehr aus seiner künstlerischen Begabung zu machen. Mit seiner kleinen charmanten Galerie in der Engelberger Dorfstrasse hat er sich nun ein Umfeld geschaffen, in dem er seine Werke dem Publikum präsentieren und konsequent an seinen Ideen, Projekten und Auftragsarbeiten arbeiten kann. Im Tal Museum wird der Künstler erstmals in einer Einzelausstellung sein aktuelles Schaffen zeigen.
Szenen des Alltags
Die Hände des Jungen verschwinden in der etwas zu grossen, wuchtigen Winterjacke. Die Schule ist aus – er trödelt über die winterlich verschneite Klostermatte nach Hause. Hinter ihm erstreckt sich der blassblaue Himmel. Das hochformatige Aquarell „Dawdling“ (trödlen) spricht die typische Sprache des Künstlers. Er liebt es, den Betrachterinnen und Betrachtern flüchtige Alltagssituationen zu zeigen. Er nimmt uns mit in Szenen des täglich sich Draussen abspielenden Lebens, die, kaum geschehen, auch schon wieder vorbei und vergessen wären, würde sie der Künstler nicht mit seinem Pinsel festhalten. In dem er diesen so unscheinbaren Moment festhält, gibt er ihm eine Bedeutung und einen Wert. Diese Beiläufigkeit des Geschehens spiegelt sich auch in der malerischen Umsetzung der Gemälde wieder. Ian Clements setzt die Aquarellfarben geschickt ein. Die Kinder im Gemälde «Playing with foam» sind zart und durchscheinend gemalt. Werden sie sich auch bald in Luft auflösen wie der Schaum, mit dem sie spielen? Und die Langläufer? Elegant bewegen sie sich, gekonnt balancieren sie auf ihren Skatingski. Dieses Motiv hat Ian Clements im vergangenen Winter oft zu Papier gebracht. Wenn er selbst auf den Langlaufskis unterwegs ist, prägend sich ihm intelligente Kompositionen aus Licht und Schatten, Perspektiven und Fluchten. Mit offenem Blick nimmt er Szenen, Stimmungen, Jahreszeiten, Wind und Wetter wahr.