Frauen haben massgeblich dazu beigetragen, einige der bekanntesten und beliebtesten Spielzeuge zu entwickeln: von Puppen, Plüschtieren und Brettspielen bis hin zu therapeutischem Lernspielzeug. Sie schenkten den Bedürfnissen der Kinder grosse Aufmerksamkeit und prägten pädagogische Reformen. Die Ausstellung stellt Pionierinnen vor, die in der Spielzeugbranche erfolgreich waren oder sind: Sie beleuchtet ihr kreatives Schaffen, ihre Arbeitsbedingungen und den Kampf um Gleichberechtigung.
Puppen, Plüsch und Pionierinnengeist | Frauen im Spielwarendesign
6’000 Objekte
Eine Puppe spielt im Kaufmannsladen, Teddys mit Tretautos liefern sich ein Rennen, per Knopfdruck setzt sich ein ganzer Vergnügungspark in Bewegung: Mit über 6’000 Objekten ist das Spielzeug Welten Museum Basel in seiner Fülle und Qualität einzigartig auf der Welt. Untergebracht in einem Gebäude aus dem Jahr 1867, liegt es mitten im Herzen Basels. Seine fröhlichen und immer mit viel Liebe gestalteten Schaufenster sind mittlerweile weitherum bekannt: Sie ziehen Jung und Alt gleichermassen an und laden dazu ein, eine Welt voller Wunder zu entdecken.
Wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichsten Themen laden darüber hinaus mehrmals jährlich zu kulturellen Streifzügen ein. Sie bringen Unbekanntes gross heraus und setzen die Objekte in einen oft überraschenden historischen Kontext.
Zehn Spielzeugpionierinnen
Eine von ihnen ist Margarete Steiff, die mit ihrem Stoff-«Elefäntle» und viel Durchsetzungsvermögen den Grundstein für das Weltunternehmen Steiff legte. Auch die Leben der Puppenmacherinnen Elena Scavini, Käthe Kruse und Sasha Morgenthaler, deren Kreationen heute begehrte Sammlerstücke sind, werden beleuchtet. Alma Siedhoff-Buscher ihrerseits hinterliess als Bauhaus-Studentin mit ihrem Schiffbauspiel einen bleibenden Einfluss auf das Design von Spielwaren. Die tschechische Spielzeugdesignerin Libuše Niklová kreierte als eine der Ersten Figuren aus Kunststoff und legte dabei besonderen Wert auf Farbe, Geruch und Klang. Caroline Märklin wiederum unterstützte die Integration von Spielzeug aus Blech in den Familienbetrieb, ihre Söhne erweiterten später das Sortiment um die heute weltbekannten Modelleisenbahnen. Die Feministin Elisabeth Magie Phillips erfand das Brettspiel «The Landlord’s Game», um ihre antikapitalistischen Ideen zu vermitteln. Die weiterentwickelte Version – Monopoly – ist heute weltbekannt. Auch zeitgenössische Designs werden gezeigt: Renate Müllers Rupfentiere, die in der DDR und darüber hinaus therapeutisch eingesetzt wurden. Oder die kreativitätsfördernden Spielzeuge von «Heroes Will Rise»-Gründerin Cas Holman, die für eine vielfältige und inklusive Welt stehen. Die porträtierten Frauen haben die Spielzeugwelt nachhaltig geprägt und durch Innovationen und Unternehmerinnengeist eine Vielzahl von Spielsachen geschaffen, die heute in Museen auf der ganzen Welt vertreten sind.
(Textgrundlage: Spielzeug Welten Museum Basel)