Die Thurgauer Künstlerin Rahel Müller zeigt “reflecting”, eine differenzierte Ausstellung, die während einer siebenwöchigen Atelierzeit im neuen shed entstanden ist. Ein Gegenentwurf zum ehemaligen Maschinenraum.
neuer shed | Rahel Müller
Rahel Müller bespielt das traditionelle Sommeratelier im neuen shed mit „reflecting“. Die doppelte Wortbedeutung im Sinne von „spiegeln“ und „nachdenken“ umreisst die Spannweite einer mehrteiligen Installation. Der Ausstellungstitel ist Programm für die Atelier- und die darauf folgende Ausstellungssituation in der 500m2 grossen Halle. Die Künstlerin baut mehrere Installationsgruppen in der Halle auf, und in einer speziell dazu eingerichteten Atelierzone arbeitet sie mit Bildern, Malerei, Fotografie und Collage.
Vom 3. Juli bis zum 27. August arbeitet Rahel Müller vor Ort in der Shedhalle und freut sich über interessierte BesucherInnen zu den bekannt gegebenen Öffnungszeiten. Man erlebt den fortschreitenden Prozess der Installationen und kann sich in Gespräche mit der kommunikativen Künstlerin verwickeln. Lust, Arbeit, Wahrnehmung, Ideen, Erfolg und Scheitern in den parallelen Arbeitsbereichen Installation und Bildfindung werden auf prozesshafte Art sicht- und einsehbar.
„mirrors should think longer, before they reflect”
Jean Cocteau
Das Motiv „Spiegel“ erscheint im Sommeratelier als Symbol des Übergangs in eine andere Realität, als Grenze zwischen psychischem und physischem Raum, die durch die reflektierende Projektion unauflöslich ineinander fallen. Spiegel sind traditionell in vielen Kulturen die Zone des Übergangs von einer Welt zur anderen, und Übergangszonen in unterschiedlichen Bedeutungen interessieren die Künstlerin in ihrer Arbeit immer wieder neu.