Johannes Hugentobler legte mit seiner ersten Fassadenmalerei im Jahre 1931 den Grundstein für den farbigen Dorfkern von Appenzell. Berühmt wurde die leuchtend rote Fassade einer Drogerie mit den Bildern von Heilkräutern samt Sinnsprüchen und den schönen Ornamenten. Noch heute ist das Dorfbild Appenzell von seinem Einfluss und Kunstwerken geprägt.
Museum Appennzell | Sonderausstellung Johannes Hugentobler
Das Museum Appenzell ehrt nicht nur einen der bedeutendsten Maler der Region, sondern auch jenen Künstler, der die Häuser farbig werden liess.
Farbiges Appenzell
Am Haus Löwen Drogerie, Hauptgasse 20, führte Hugentobler 1931 seine erste Fassadenmalerei mit der Darstellung von Heilkräutern samt Sinnspruch aus. In der Folge entschieden sich weitere Hauseigentümer, ihre Gebäude künstlerisch gestalten zu lassen. Hugentobler hat so das Dorfbild von Appenzell innerhalb von wenigen Jahren grundlegend umgestaltet und mit Ornamenten sowie intensivem Farbenspiel neu belebt. Hugentobler liess sich nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule St.Gallen Ende der 1920er-Jahre in Appenzell nieder. In seinem ersten grossen Werk malte er die monumentale Figur des hl. Mauritius an der Südwand des Turms der Pfarrkirche Appenzell. Später führte er die Planung und künstlerische Ausstattung verschiedener Kirchen und Kapellen aus.
Farbenfrohe Blumenbilder
Neben der Umsetzung seiner vor allem kirchenbaulichen Gesamtkunstwerke betätigte er sich als vielseitiger Maler, Zeichner und Glaskünstler. Herausragend sind seine Landschaften und farbenfrohen Blumenbilder. Aus Hugentoblers schier unerschöpflichem Nachlass, der im Museum Appenzell aufbewahrt wird, sind neben Tafelbildern auch zahlreiche Skizzen, Pläne und Entwürfe zu seinen sakralen Bauten sowie Möbel und Alltagsgegenstände zu sehen. Filme von Thomas Karrer und eine künstlerische Intervention von Luzia Broger runden die Ausstellung ab. Zum Werk von Johannes Hugentobler hat sein gleichnamiger Enkel eine inhaltsreiche und informative Website geschaffen: qualm.ai.