«Was mache ich für Geld?» – Die in Zürich vertretenen Arbeitsfelder und ihr Verhältnis zur Kunst sind Untersuchungsgegenstand des kuratorischen Konzeptes, das Christian Jankowski für die internationale Kunstausstellung Manifesta 11 entwickelt hat.
Manifesta 11 in Zürich | «What people do for money»
Berufung oder Lohnarbeit?
Am 11. Juni 2016 eröffnet die Manifesta 11 in Zürich. Titel der internationalen Kunstausstellung ist «What People Do for Money». Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt treffen sich dazu mit Zürcher Berufsleuten. Der katalanische Künstler Carles Congost zum Beispiel wendet sich der Zürcher Berufsfeuerwehr zu und reflektiert in seinem Film «Simply the Best» den Unterschied zwischen Berufung und Lohnarbeit. Maurizio Cattelan arbeitet mit einem paralympischen Athleten zusammen, Teresa Margolles mit einer transsexuellen Sexarbeiterin, Marguerite Humeau mit einem Ingenieur für Robotik und Shelly Nadashi mit einer Literaturlehrerin. Zu den beteiligten Künstlern zählt auch der französische Schriftsteller Michel Houellebecq. In der Obhut eines Facharztes für Innere Medizin lässt das Enfant terrible der französischen Literatur die Manifesta-Besucher an einem minutiösen Check-Up seines Körpers teilnehmen.
«Kunstdetektive» begleiten die Manifesta
Architektonische Ikone der Manifesta 11 ist der neu geschaffene Pavillon of Reflections, eine schwimmende Plattform auf dem Zürichsee. Mit einem riesigen LED-Screen, Zuschauertribüne, Bad und Bar bietet der Pavillon Raum für Dialoge und Reflexionen über die für diese Biennale neu geschaffenen Kunstwerke. Im Zentrum des Veranstaltungsprogramms stehen hier die Filme, die den Entstehungsprozess der neuen Kunstproduktionen begleiten und ihre Rezeption im Umfeld der Hosts dokumentieren. Die Dokumentarfilme werden in Zusammenarbeit mit Studierenden und Alumni des Departments Cast/Audiovisual Media der ZHdK produziert. Moderiert werden die Beiträge von Schülerinnen und Schülern aus Zürich, die als «Kunstdetektive» die Manifesta 11 begleiten.