Seit seiner ersten Ausgabe vor sechs Jahren ist das Fotofestival Lenzburg stetig gewachsen und bringt 2024 unter dem Motto «Synthesis» Autor:innen aus drei Kontinenten zusammen. Mit 20 Ausstellungen an 16 Orten ist es auch die bislang umfassendste Fotowerkschau, die von den Schaufenstern der Innenstadt bis zum Schloss die gesamte Stadt für einen Monat bespielt. Neu mit dabei ist auch die frisch renovierte Villa Sonnenberg.
Lenzburg durch die Linse der Fotografie
Das Fotofestival bereitet internationalen Fotograf:innen und regionalen Kunstschaffenden eine Bühne.
Das Fotofestival Lenzburg ist ein Kulturereignis mit internationaler Ausstrahlung in der visuellen Kunst. Es lädt zur Reflexion über das Verhältnis der Gesellschaft zur expandierenden Bilderwelt ein. Das Festival verbindet Menschen jeden Alters untereinander und bringt sie mit Expert:innen regionaler und internationaler Fotografie in Kontakt. Es bietet der Fotografie eine Plattform zur Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Fragen. Die Hauptausstellung mit international bekannten Fotograf:innen findet einmal jährlich im Stapferhaus Lenzburg statt. Das reichhaltige Programm mit Veranstaltungen, Workshops, Expertengesprächen und Portfoliobesprechungen, macht es zu einem kulturellen und erlebnissreichen Ereignis. Dabei behält das Fotofestival seine intime Dimension.
Fotografische Reflexionen
Mit dem diesjährigen Thema «Synthesis» regen die Ausstellungen dazu an, über die rasante Entwicklung der technologischen Möglichkeiten und den kontinuierlichen Strom von Eindrücken nachzudenken, die jeder Einzelne erlebt. Angesichts dieser Vielfalt können sich Menschen verlieren, aber auch Wege finden, sich wiederzufinden, zu suchen und sich zu hinterfragen, während sie danach streben, im Innen und Aussen wieder ein Gleichgewicht zu finden. Das diesjährige Thema spiegelt sich auch in der ausgestellten Kunst wider, als Reflexion über die Beständigkeit und Metamorphose des Bildes. Von der Reflexion über die Lichtverschmutzung bis zur Faszination von Bildern, in denen Bakterien die Künstler sind, von der Liebesbeziehung zum Essen bis zur Kunst des Spielens und der Vielfalt der menschlichen Beziehungen – die fotografischen Projekte der ausgestellten Künstler:innen behandeln zahlreiche Themen, die in unserer Gesellschaft von absoluter Dringlichkeit sind und gleichzeitig Emotionen wecken und zum Nachdenken anregen.
Villa Sonnenberg
Die Synthese der Spuren verschiedener Zeiten macht die Villa Sonnenberg besonders. Anja Furrers Fotografien zeigen, wie sich alle Epochen des Hauses in den abblätternden Tapetenschichten an den Wänden, den Abdrücken, Schatten und Löchern in den Böden manifestieren. Der umliegende Garten drängt sich dicht ans Haus. Kleine Tapetenreste, Wandstücke und Objekte wurden sorgfältig aufbewahrt und auf eine sorgfältige, wissenschaftliche Weise fotografisch festgehalten. Die Ausstellung wird von der Stiftung Villa Sonnenbberg unterstützt.
(Textgrundlage: Fotofestival Lenzburg)