Leiko Ikemuras Kunst entsteht im Spannungsfeld von Natur, Erinnerung und existenziellen Fragen. Die Ausstellung «Leiko Ikemura. Das Meer in den Bergen» im Bündner Kunstmuseum Chur lädt dazu ein, in eine stille, vielschichtige Welt aus Malerei, Skulpturen und Filmprojektionen einzutauchen – einen Raum, in dem sich Natur, Erinnerung und Veränderung auf überraschende Weise begegnen.
Leiko Ikemuras poetische Bildwelten
- Publiziert am 6. Juni 2025
Mit der Ausstellung markiert die japanisch-schweizerische Künstlerin eine Rückkehr an den Ort ihrer künstlerischen Wandlung.
Leiko Ikemura (*1951 in Tsu, Japan) ist eine international anerkannte japanisch-schweizerische Künstlerin, die in den Bereichen Malerei, Skulptur und Grafik tätig ist. Nach ihrem Studium der spanischen Literatur in Osaka und Kunst in Sevilla zog sie 1979 in die Schweiz und etablierte sich in der Zürcher Kunstszene der frühen 1980er-Jahre. Ikemura lehrte von 1991 bis 2015 an der Universität der Künste Berlin und ist seit 2014 Professorin an der Joshibi University of Art and Design in Japan. Ihr Werk, das oft Themen wie Weiblichkeit, Transformation und Identität behandelt, ist in bedeutenden Sammlungen weltweit vertreten, darunter das Centre Pompidou, das Kunstmuseum Basel und das Nationalmuseum für moderne Kunst in Tokio.
Das Meer in den Bergen
Die japanisch-schweizerische Künstlerin Leiko Ikemura erforscht in ihren Gemälden und Skulpturen die Übergänge zwischen Mensch und Natur. Leiko Ikemura wächst an der Küste Japans auf und siedelt 1972 nach Europa über. Nach Aufenthalten in Spanien verlegt sie 1979 ihren Lebensmittelpunkt in die Schweiz und lebt später in Köln und Berlin. Im Jahr 1989 zieht sie sich für ein Jahr zum Arbeiten in die Bündner Berge zurück und vollzieht in dieser Zeit eine radikale Neuausrichtung. Angeregt durch die unmittelbaren Naturerfahrungen lässt sie in ihrer Malerei den Menschen und seine existenziellen Fragen in einem unendlich wirkenden Kosmos aufgehen. Mit der Ausstellung im Bündner Kunstmuseum kehrt Ikemura in die Region zurück, in der sich einst ihr malerisches Schaffen gewandelt hat. Gegensätze wie Verlust und Erneuerung, Wandel und Verwurzelung fügt sie in der Ausstellung erneut zu einem Ganzen. In der Verbindung von Malerei, Skulptur und Filmprojektion lässt sie einen Raum entstehen, in dem das Meer über den Bergen liegt und die Zeit sich auflöst.
(Textgrundlage: Bündner Kunstmuseum)