Unter dem Titel «SPAZI_allaprima» zeigt die in Hochdorf lebende Malerin Elena Marcuzzi neue Arbeiten. «allaprima», eine Malweise aus der Freskomalerei, meint ein grosszügiges Setzen von Bildstruktur, Rhythmus, Farbräumen und Bildelementen. Fast filmisch lässt die Künstlerin architektonische Strukturen über einzelne Bildtafeln fliessen, die sie als Bildreihen präsentiert. Malerei und Zeichnung zeigen Architekturansichten von Innen- und Aussenräumen sowie fiktive Landschaften.
Kunstraum Hochdorf | Elena Marcuzzi
- Publiziert am 27. September 2021
‹Erfundene› Orte und Räume, die sich zwischen Abstraktion und figürlicher Darstellung bewegen
Statement Elena Marcuzzi
‹Luoghi d’invenzione›: Es handelt sich dabei um Malerei und Zeichnungen, die Architekturansichten von Innen- bzw. Aussenräumen und Landschaften zeigen. Die Orte und Räume sind ‹erfunden› und bewegen sich zwischen Abstraktion und figürlicher Darstellung. Vor ca. 20 Jahren war der Ausgangspunkt für die Werkreihe «Luoghi d’invenzione» Giovanni Piranesis «Carceri d’invenzione» (erfundene Kerker). Der italienische Architekt und Architekturtheoretiker aus dem 18. Jh. wurde mit seinen Radierungen, die Architekturfantasien zu Kerkern und Verliessen thematisieren, berühmt.
Wichtig erscheint mir zu erwähnen, dass alle Arbeiten aus meiner Werkreihe direkt auf dem Bildträger während des Arbeitsprozesses entstehen. Es gibt keine vorgängigen Vorlagen, höchstens Ideenskizzen, die während des Arbeitens zusammenkommen, verändert oder auch wieder verworfen werden. Ich reagiere immer wieder auf das, was auf dem Papier, der Leinwand oder dem Holzbrett passiert und treffe neue Entscheidungen, bis das Bild für mich als Bild ‹funktioniert›. Antrieb und Inspiration für die Arbeiten sind meine Erinnerungen und Sehnsüchte. Die Erfindung von ‹neuen Räumen› gibt mir ein grosses Gefühl von Freiheit, ich erschaffe mir sozusagen meine eigene Welt.
Rahmenprogramm
Ein reichhaltiges Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung von Elena Marcuzzi. In Zusammenarbeit mit dem «Seetaler Poesiesommer» finden Lesungen von Gualtiero Guslandi und Lino Sibillano sowie ein Workshop zum Thema Übersetzen von Lyrik – Salon de traduction mit Lino Sibillano und Cornelia Masciadri statt. Lino Sibillano ist zusätzlich mit dem Projekt «Aufsicht in Residence» vom 14. bis 17. Oktober 2021 jeweils 14 bis 18 Uhr Gast im Kunstraum Hochdorf.