Der diesjährige Manor-Kunstpreis des Kantons Zürich geht an Christoph Eisenring, einen Künstler, der mittels minimaler Eingriffe in räumliche Situationen zu überraschenden plastischen Formulierungen gelangt. Dabei arbeitet er nicht allein mit Objekten, sondern bedient sich auch der Photographie und der Zeichnung auf Papier oder auf der Wand. Der Preis bietet Anlass für eine Einzelausstellung im Kunstmuseum Winterthur.
Kunstmuseum Winterthur | Manor Kunstpreis 2017 | Christoph Eisenring
- Publiziert am 26. Oktober 2017
Formal streng, oft monochrom, untergräbt seine Kunst alltägliche Gewohnheiten und irritiert dabei durch kleine Abweichungen von der Norm.
Vermeintliche Kleinigkeiten
In seiner Arbeit nimmt Christoph Eisenring alltägliche Dinge auf und versetzt sie durch subtile materielle oder formale Verfremdungen in ein anderes Licht. Bewusst wählt er für seine Werke einen genau definierten Kontext, um ihnen einen Ort zu geben. Die einfachen Formen der Arbeiten täuschen den Betrachter und lassen ihn glauben, er wisse, was er sehe. Eisenring unterläuft diese vermeintliche Sicherheit und lädt den Betrachter ein, sich der Realität genauer zu vergewissern.
Schweizweit aktiv
Der 1983 in Frauenfeld geborene Künstler studierte an der Hochschule der Künste in Bern sowie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. Heute lebt und arbeitet er in Winterthur und Schaffhausen. 2015 wurde er mit dem Förderpreis der Stadt Winterthur ausgezeichnet. Eisenrings Werke wurden in den letzten Jahren in Einzelausstellungen – in der Galerie Wenger in Zürich und in der Galerie Gisèle Linder in Basel – sowie innerhalb verschiedener Gruppenausstellungen gezeigt.
Ein Engagement für die junge Schweizer Kunstszene
Der Manor Kunstpreis, einer der wichtigsten Förderpreise des zeitgenössischen Kunstschaffens in der Schweiz, wurde 1982 von Philippe Nordmann ins Leben gerufen, um jungen Kunstschaffenden eine Plattform zu bieten. Er wird von einer Fachjury jährlich in sechs Schweizer Städten verliehen, wobei sich Aarau, Basel, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Lugano, Schaffhausen, Sion, St. Gallen und Winterthur im Zweijahresrhythmus abwechseln. Der Förderpreis hat bereits eine ganze Reihe von Künstlern auf ihrem Weg zum internationalen Durchbruch begleitet.