Drei Jahre nach ihrem Tod ehrt das Kunstmuseum Luzern mit Josephine Troller eine eigenwillige Künstlerin, deren Kunst lange Zeit als naiv abgetan wurde.
Kunstmuseum Luzern | Josephine Troller (1908-2004)
Einer breiteren Öffentlichkeit wurde die Künstlerin erst 1970 bekannt, als Jean-Christophe Ammann – damals Konservator des Kunstmuseums Luzern – ihre Arbeiten im Kontext wichtiger zeitgenössischer Positionen gezeigt hat. Dank diesem Bezug zum aktuellen Kunstschaffen wurden Josephine Trollers Gemälde und Zeichnungen fortan nicht mehr ausschliesslich als „naive Kunst“, sondern als Werke mit hohem Autonomiecharakter wahrgenommen und darüber hinaus als interessanter Beitrag zur Tendenz der sogenannten „Innerschweizer Innerlichkeit“ gewürdigt.
Die Präsentation ausgewählter Arbeiten aus dem umfangreichen Nachlass, der Sammlung des Kunstmuseums und von privaten Leihgebern ermöglicht nun erstmals einen umfassenden Blick auf das Schaffen dieser aussergewöhnlichen Luzerner Künstlerin. Dabei wird das zeichnerische und malerische Werk teils in thematisch, teils in chronologisch geordneten Gruppen gezeigt. Ergänzt werden die Werke, von denen manche erstmals öffentlich präsentiert werden, durch einige eigenwillige plastische Arbeiten der Künstlerin sowie einen speziell für die Ausstellung produzierten Film mit Archivmaterial. Schliesslich hat das Kunstmuseum Luzern in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Verlag Edizioni Periferia eine sorgfältig produzierte, informative Publikation zum Leben und zum Werk von Josephine Troller vorbereitet. Sie enthält neben Texten von Isabel Fluri, Christoph Lichtin und Max Wechsler einen wissenschaftlichen Anhang und ist reich bebildert.