Schön will er mit seiner Kunst nicht sein, denn das, was der junge Künstler Gilles Rotzetter in seinen Bildern zeigt, ist bedrückend und tragisch. «Swiss Atom Love» heisst seine aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum Luzern, die an ein düsteres Kapitel unseres Landes erinnert.
Kunstmuseum Luzern | Gilles Rotzetter
- Publiziert am 9. Mai 2017
Bad Painting
Die Gemälde von Gilles Rotzetter (*1978) sind figurativ, direkt, roh, heftig, nur eines sind sie nicht: schön. In der Tradition von Bad Painting pflegt der Künstler eine schrill-düstere Farbpalette und nutzt starke Kontraste. Mit pastoser Farbe und wildem Gestus malt er Schrecken, Ängste und konkrete politische Themen wie Kolonisation, Prostitution, Krieg und Gewalt. Seine Werke zielen direkt aufs Gemüt und wirken oft schockierend.
Schweizer Atombombe
Die Kommission Bildende Kunst Stadt Luzern hat Gilles Rotzetter mit Band 13 der Publikationsreihe Junge Kunst der Stadt Luzern ausgezeichnet. Während das Buch einen monografischen Überblick über Gilles Rotzetters überbordende Kunst bietet, fokussiert die Ausstellung auf seinen aktuellen Werkkomplex zur Schweizer Atombombe. Der Künstler hat über zwei Jahre in verschiedenen Archiven zu diesem wenig bekannten Stück Schweizer Geschichte recherchiert. Er verwebt Gemälde, Zeichnungen und Installationen zu einem komplexen Bilderkosmos und fragt danach, wie Geschichte konstruiert wird.