Mit „Martin Frommelt. Frühe und neue Malerei” widmet sich das Kunstmuseum Liechtenstein einem der bedeutendsten Maler und Grafiker Liechtensteins nach 1945.
Kunstmuseum LI | Martin Frommelt
In den Fünfziger Jahren, geht der junge Künstler nach Paris um Malerei zu studieren. Die noch weitgehend die europäische Kunstwelt dominierende Ecole de Paris prägt somit auch sein Schaffen. Nach seiner Rückkehr nach Liechtenstein engagiert sich Martin Frommelt im Bereich der Kunst am Bau, arbeitet viele Jahre an drei zum Teil monumentalen druckgrafischen Zyklen, die seine malerische Tätigkeit in den Hintergrund treten lassen. 1970 erscheint die Holzschnittfolge “Die Apokalypse”, 1986 “Vähtrieb-Viehtrieb” mit 122 Kupferdrucken und schliesslich “Creation – Fünf Konstellationen zur Schöpfung” mit 214 Farbradierungen, wobei letztere zu einem bemerkenswerten internationalen Erfolg für den Künstler wird. Weiterhin beschäftigt sich Frommelt immer wieder mit der Emaille-Technik, was in der Folge ebenfalls zu einem umfangreichen Zyklus führt.
Die Malerei hat Martin Frommelt nie los gelassen, er hat sie neben all diesen Tätigkeiten weiter praktiziert. Die Ausstellung fokussiert gerade den Schaffensbereich des Künstlers, der paradoxerweise am wenigsten bekannt ist. Gegensätzlich und doch gemeinschaftlich präsentieren sich die frühen Werke aus der Pariser Zeit mit den Gemälden, die in den vergangenen eineinhalb Jahren entstandenen sind. Die Ausstellung zeigt Martin Frommelts stetiges Ringen um Form und Inhalt und seine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Frommelt nimmt in seinen neuesten Arbeiten Bezug auf frühe Bilder, wie z. B. Camargue-Pferde, die er in den Fünfzigerjahren gemalt hat, oder die Kreisform, die ihn schon in seinem Grafikzyklus «Création» in den Neunzigerjahren und später im überkonfessionellen Sakralraum «Spinieu» beschäftigt hat.