Schweizer Motive, chinesische Kunst: Caran d’Ache und das Kunsthaus Interlaken luden chinesische Künstler ein, vor Ort zu arbeiten. Zehn Tage lang haben sie in Habkern oberhalb von Interlaken in traditioneller chinesischer Manier mit Tusche gemalt. Die spannenden Ergebnisse zeigt nun das Kunsthaus Interlaken – zusammen mit chinesischen Objekten der Sammlung Walter Rieder.
Kunsthaus Interlaken | Ausstellung «Changing Impressions»
Landschaft nicht gleich Landschaft
Im Sommer 2017 besuchten die vier renommierte chinesische Künstler – und Professoren – Zou Jingxin, Liu Yi, Xu Gang und Liang Yu die Schweiz. Ursprüngliche Idee des künstlerischen Projekts, bei welchem nebst dem Kunsthaus Interlaken auch Caran d’Ache Genf sowie Interlaken Tourismus involviert sind: Die Künstler sollten an denselben Orten malen, an denen bedeutende Schweizer Maler wie Hodler oder der Romantiker Anton Winterlin einst ihre Landschaftsgemälde schufen.
Motive direkt vor der Tür
Ihre Motive fanden die chinesischen Maler dann aber bereits rund um ihr Quartier, einem Chalet im Bergdorf Habkern. Denn auch wenn die traditionelle chinesische Tuschemalerei auf den ersten Blick oftmals Landschaftsansichten zeigt – die Herangehensweise ist eine ganz andere. Dieser Aufenthalt war der Anfang von Projekten zur Entwicklung von Studiengängen an der Hochschule Jiangsu und zum internationalen Austausch über das Fach «Traditionelle Chinesische Malerei» der Kunsthochschule Nanjing, eines der wichtigsten Ausbildungszentren für diese Technik in China.
Verborgene Sammlungs-Schätze
Die entstandenen Werke sind noch bis zum 19. August 2018 im Kunsthaus Interlaken zu sehen. Ergänzt wird die Schau mit ausgewählten Objekten aus der China-Sammlung Dr. Walter Rieder, Interlaken, der von 1930 bis 1952 als Lehrer in Tsingtau weilte. Diese sind seit den 80er-Jahren im Besitz der Gemeinde Interlaken, sind sonst aber nicht öffentlich sichtbar.