Der Genfer Künstler Séverin Guelpa umkreist mit seiner Kunst soziale, ökologische und politische Herausforderungen vor dem Hintergrund technologischer und territorialer Entwicklungen. In der Kunsthalle Arbon zeigt er mit «Subsidence of Growth» eine Arbeit, welche die Wechselwirkung zwischen Fortschritt und Niedergang spiegelt.
Kunsthalle Arbon | Subsidence of Growth
- Publiziert am 24. September 2021
Atmosphärische Klänge und geheimnisvolle Bauelemente
Mit seinen meist ortspezifischen Objekten und Installationen, Performances und kollaborativen Projekten tastet Séverin Guelpa Möglichkeiten des zukünftigen Zusammenlebens ab. Dafür lebt und arbeitet er nicht selten während mehreren Wochen in extremen Landschaften – wie der Mojave-Wüste oder auf dem Aletschgletscher – oder sucht Schauplätze des städtebaulichen Wandels auf. Auch Arbon mit seiner Industriegeschichte und der Nähe zum Bodensee ist für ihn von besonderem Interesse. Das Projekt «Subsidence of Growth», das er für unsere alte Werkhalle entwickelt hat, ist eine poetische und schauerlich schöne Reflexion über die Wechselwirkung zwischen Fortschritt und Niedergang: Die Kunsthalle ist in Dunkelheit und atmosphärische Klänge getaucht. Schwach beleuchtet erhebt sich im Zentrum, über einer spiegelglatten Wasseroberfläche, eine geheimnisvolle, bauliche Struktur. Entsteht sie erst oder ist sie im Begriff zu sinken?