Traditionelle künstlerische Methoden stellt Karin Sander in Frage. Ihre 3D-Körperscans mahnen an die traditionelle Porträtskulptur, an die Wand gepinnte Früchte und Gemüse stehen in Dialog zu klassischen Stillleben, Bilder entstehen durch die Spuren, die der Versand von Leinwänden auf ihnen hinterlässt, Fotos durch computergenerierte Auslösung. Und die Ausstellung kann real und virtuell begangen werden.
Kunst Museum Winterthur | Karin Sander
Karin Sander stellt Karin Sander aus und stellt grundlegende Fragen der Kunst, vom Schaffensprozess, über das Werk, bis zur Betrachter*in.
Real-virtuell-prozesshaft
Die Künstlerin Karin Sander greift auf die Architektur des Ausstellungsortes zurück und beschäftigt sich mit dem, was das Museum als Institution und Definitionsmacht für Kunst bedeutet. Mit ihren Durchblicken und Konstruktionen holt sie den Alltag, mit seinem sich wandelnden Licht ins Museum hinein. Ein Fries von realen Früchten und Gemüsen erlaubt den Betrachter*innen einen Bezug zu ihrer Alltagsästhetik und zu Fragen der Vergänglichkeit des Kunstprozesses. Eine Bodenkonstruktion verbindet und ordnet die Räume neu und macht aus der Besucher*in beim Begehen ein Ausstellungsstück. Die vielschichtigen Verschiebungen der Wahrnehmung verdichten sich durch eine Virtual Reality Brille gesehen, zu einer zweiten Ausstellung.
Krimis
Gemeinhin erscheinen bei einer Ausstellung Texte zur Kunst. Karin Sander hat an deren Stelle mit Zoë Beck und Oliver Bottini zwei Krimiautoren eingeladen, je einen Text in Zusammenhang mit ihrer Ausstellung zu verfassen und ihrem Auftritt eine weitere Dimension zwischen Vorstellung und Realität hinzugefügt. Karin Sander lebt und arbeitet in Berlin und Zürich.