Michael von Graffenried steht mittendrin, in seinen Bildern. Wahre Bilder. Seine Rede an der Kulturlandsgemeinde dreht sich genau darum, um Wahrheit und Realität in seiner Arbeit. Um seine Vision der Fotografie.
Kulturlandsgemeinde Appenzell Ausserrhoden | Gastrede: Michael von Graffenried
Gastredner am Sonntag
Michael von Graffenried hält die Gastrede am Kulturlandsgemeinde-Sonntag. Sein Thema: Wahrheit und Fotografie. Der international anerkannte Fotograf wurde 1957 in Bern geboren und lebt in Paris. Aus dem Fotojournalismus kommend, arbeitet er heute an Langzeitprojekten, die er medienübergreifend präsentiert und oft auch im öffentlichen Raum ausstellt. Seine Bilder waren in Museums- und Galerieausstellungen sowohl in Frankreich und der Schweiz als auch in New York, Algier, Hongkong und Beirut zu sehen und sind in zahlreichen Sammlungen vertreten. Meist publiziert er die Ergebnisse seiner Projekte in Buchform.
Von Algerien über Bern bis Brasilien
Weltberühmt wurde Michael von Graffenried mit seiner Arbeit über den algerischen Bürgerkrieg, «Algerien, der unheimliche Krieg» (1998). Er arbeitet mit einer speziellen Breitbildkamera und hat eine Technik entwickelt, die es ihm erlaubt, mittendrin zu sein und trotzdem unbeachtet Bilder zu machen. Sein ethnologischer Blick rückt Fremdes und Bekanntes in ein neues Licht. So ist «Cocaine Love» (2005) eine Arbeit über Drogen in Bern. «Eye on Africa» (2009) handelt von der Vielfalt und Schönheit eines afrikanischen Landes, fern der Armut und Gewalt, die normalerweise mit dem afrikanischen Kontinent assoziiert werden. «Bierfest» (2014) nimmt das Münchner Oktoberfest in den Fokus. Seine neueste Arbeit «Changing Rio» erscheint zeitgleich zum Termin der Kulturlandsgemeinde in Stein AR.