Die Ausstellung ANDERE RÄUME möchte ein subtiles Zwiegespräch in Gang setzen und gleichzeitig das jeweilige eigenständige Schaffen der zwei so unterschiedlichen Künstlerinnen zur Geltung bringen. Den Betrachtenden sollen sich überraschende Blickwechsel eröffnen. Für die Ausstellung schafft Edit Oderbolz eine neue vierteilige Arbeit: begehbare Behausungen. Es sind Zellen, die einen speziellen Blick auf die Malereien von Irma Ineichen erlauben.
Künstlerinnen aus zwei Generationen treffen aufeinander
- Publiziert am 11. März 2024
In der Frühlingsausstellung zeigt das Haus für Kunst Uri Werke von Irma Ineichen (*1929) und Edit Oderbolz (*1966).
Irma Ineichen (*1929), lebt und arbeitet in Luzern und Paris. Das Erkunden von realen und gedanklichen Räumen durchzieht ihr Schaffen seit ihren malerischen Anfängen. Dabei kommt der Farbe sowohl architektonische als auch atmosphärische Bedeutung zu. Die Welt von Irma Ineichen besteht aus Räumen, in denen sie gelebt hat und in denen sie sich bewegt. Ihre Räume sind gekennzeichnet durch Schichtungen von Farbflächen, die an Durchblicke erinnern, die sich aus Öffnungen ergeben und Ausblicke in die Landschaft möglich werden lassen. Wenn das Paris der fünfziger Jahre der erste Fluchtpunkt in Irma Ineichens Leben war, der aus ihr eine Malerin hat werden lassen, so haben die Reisen nach Japan zu ihrer späteren Reduktion oder Abstraktion räumlicher Gegebenheiten geführt. Ihre meist in Werkzyklen entstanden Malereien stellen wir in einen Dialog mit dem installativen Schaffen von Edit Oderbolz.
Edit Oderbolz (*1966) lebt und arbeitet in Basel. Für ihre Arbeiten verwendet die Künstlerin vorwiegend Standard-Baumaterialien, die sie auf die entsprechende Grösse zuschneidet, klebt, schweisst oder sägt, gleich vorgefertigt nutzt oder im Alltag zusammensucht. Auch die Vorliebe der Künstlerin für rohes Material, dessen ästhetische Eigenschaften sie zum Teil unverändert übernimmt, korrespondiert damit. Es handelt sich dabei oft um ein künstlerisches Recycling, das Oderbolz in ihrem Werk vorführt: eine Mischung aus der Freude am Spiel mit dem Banalen, Alltäglichen und dem hohen künstlerischen Willen zur Reduktion. Genau dies schafft die ästhetische und gedankliche Reibung in Oderbolz’ Werken.
(Textgrundlage: Haus für Kunst Uri)