Unter der künstlerischen Leitung des Arboners Stefan Philippi findet die erste «arbonale» statt. Das Klang-Skulpturen-Festival verspricht – in Nachfolge der früheren Arboner Kulturtage und der H2Art – ein Kulturspektakel der besonderen Art.
Klang-Skulpturen-Festival am Bodensee | arbonale 2014
- Publiziert am 20. August 2014
Künstler aus dem In- und Ausland
Die «arbonale» hat sich vollumfänglich der Klangkunst verschrieben. Rund einen Monat lang werden von Künstlern aus dem In- und Ausland Klanginstallationen ausgestellt, die durch menschliche Eingriffe oder durch Naturphänomene wie Wasser und Wind zum Klingen gebracht werden können. «Ein weiterer wichtiger Aspekt ist», so der künstlerische Leiter Stefan Philippi, «ausgewählte Installationen in Zusammenarbeit mit Tänzern und Musikern zu performen». Die zwanzig Skulpturen der «arbonale» dürfen von den Besuchern bespielt werden. Normalerweise erlauben Kunstwerke in Museen lediglich eine visuelle Annäherung. «Bei der Besichtigung der Sammlungen unserer Museen und Galerien», bedauert Stefan Philippi, «stellen wir eine okulozentrische Tendenz fest, das heisst eine Vorherrschaft des Sehsinns in der Begegnung zwischen Werk und Betrachter, welche die Beseitigung aller taktilen Vorgaben voraussetzt.»
Klang durch Bewegung
Die Klanginstallationen der «arbonale» wollen, neben der visuellen Betrachtung, im wahrsten Sinne des Wortes begriffen werden und bringen als unmittelbare Folge davon Geräusche und Töne hervor. Neben dem Seh- werden also auch der Tast- und der Hörsinn beansprucht. Klang und Bewegung sind laut Stefan Philippi sehr eng miteinander verbunden. Jegliches Material ist von Natur aus still, es sei denn, man berührt es oder setzt es in Bewegung. So können ein Stein, ein Stück Papier, Holz usw. durch unterschiedlichste Interaktionen wie Anschlagen, Reiben, Schütteln oder Anblasen zum Klangobjekt werden. Musikinstrumente werden durch Bewegung zum Klingen gebracht, oft nur durch kleinste Bewegungen der Finger oder, denkt man an die Violine, durch weites Ausholen des Streicharms. Manche Klanginstallationen sind so ausgerichtet, dass die Bewegungen, die nötig sind, sie zum Klingen zu bringen, fast schon Tanz sind. Die «arbonale» eröffnet dem Publikum ein breites Feld für Interaktionen.