Wie erleben die Menschen im Land selbst die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen des raschen Aufstiegs ihres Landes? Die neue Publikation «ABOUT US. Young Photography in China» der Alexander Tutsek-Stiftung zeigt 40 Künstler*innen und bietet mit rund 220 Fotografien spannende Innenansichten.
Innenansichten | Chinas junge Künstlergeneration
- Publiziert am 23. Februar 2021
Die Alexander Tutsek-Stiftung, die sich in ihrem Engagement für die zeitgenössische Kunst neben Arbeiten aus dem Material Glas auf Fotografie konzentriert, zeigt mit dieser Publikation eine Auswahl aus ihrer Sammlung. Ein Teil der Arbeiten war in der Ausstellung «ABOUT US. Junge Fotografie aus China» im Mutterhaus der Stiftung in München zu sehen, weitere neuerworbene Arbeiten werden in der kommenden Ausstellung «WIDE OPEN. INS OFFENE» präsentiert. Die Eröffnung ist für den 1. Juli 2021 geplant. Im Kontext der Ausstellung mit zeitgenössischer Skulptur und internationaler Fotografie werden in der Villa, dem Stammsitz der Stiftung, sowie in der BlackBox, den ab 2021 neuen zusätzlichen Ausstellungsräumlichkeiten, Werke von Cao Fei, Gao Bo, Liao Pixy, Shen Wei, Wang Bing, Weng Fen, Yin Xiuzhen, Zhang Huan und anderen gezeigt. Website der Stiftung
Soziale Veränderungen
Was erzählt Fotografie über die Lebenserfahrungen des Einzelnen angesichts eines radikalen Wandels der Gesellschaft? Welche Bildsprachen erfindet eine jüngere Generation von Künstler*innen in China auf der Suche nach dem eigenen Selbstverständnis? Gerade in einer Zeit, in der sich der Blick der Welt auf China als zunehmend einflussreicher Supermacht richtet, stellt sich die Frage, wie die Menschen im Land selbst die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen des raschen Aufstiegs erleben. In einer spannenden Auswahl präsentieren die vielfach experimentellen Fotografien – entstanden zwischen Mitte der 1990er Jahre bis heute – unterschiedlichste Techniken des Mediums. Ob in Schwarz-Weiss Ästhetik oder als dramatische Inszenierungen in Farbe zeigen sie Menschen in den Metropolen, in öffentlichen Räumen und der Intimität des Privaten, in den ländlichen Peripherien und der Einsamkeit der Natur. In kritischer Wahrnehmung setzen sie sich mit den grossen sozialen Veränderungen auseinander, beleuchten die neuen Bedingungen alltäglichen Lebens und richten ihre Aufmerksamkeit auf das verschwindende kulturelle Erbe. Mit Themen wie Erinnerung und Geschichte, Melancholie und Widerstand, Traum und Vision, Körper und Individualität handeln diese Arbeiten von der Suche nach der eigenen Identität. Mit diesen Aspekten setzen sich auch die Textbeiträge von Eva-Maria Fahrner-Tutsek, Petra Giloy-Hirtz, Marine Cabos-Brullé und Karen Smith auseinander.