In einem ehemaligen Weingut aus der Barockzeit, das um 1785 mit einem villenartigen Anbau ergänzt wurde, befindet sich heute das Museum Rosenegg als kultureller Begegnungsort. Besucher*innen lernen bei einem Rundgang die Kloster- und Siedlungsgeschichte wie auch bekannte Persönlichkeiten der Region. Aktuell ist eine Ausstellung von Richard Tisserand zu sehen.
Historische Orte | Museum Rosenegg
«Das Museum Rosenegg ist ein Ort am welchem die Geschichte durch die Wände zu uns spricht.»
Sonderausstellung Richard Tisserand – Durchblick
Der in Eschenz und Frankreich lebende Künstler Richard Tisserand malt Hinterglasbilder in einer Technik der Verpixelung, die an impressionistische Gemälde erinnern. Der Freiluftmaler bannt seine Sinneseindrücke nicht auf Leinwand, sondern auf die Rückseite einer Glasscheibe. Das Bild entwickelt sich durch den Auftrag mehrerer Schichten von Farb- und Lichtpunkten zu einer wiedererkennbaren Landschaft – allerdings spiegelverkehrt, denn das fertige Bild wird gedreht und von der Vorderseite betrachtet. Tisserand spielt mit den Sujets: So wählt er gelegentlich den gleichen Landschaftsausschnitt wie Adolf Dietrich (am Rhein und am Untersee) oder Claude Monet (in der Normandie). Tisserand (*1948) ist seit 2005 Kurator im Kunstraum Kreuzlingen und im experimentellen Medienzentrum Tiefparterre. Er hat regelmässig Ausstellungen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz.
Die Rosenegg – das Haus mit kulturellen Aktivitäten
Im alten Luftschutzkeller veranschaulicht die Ausstellung «Hüben und Drüben» abwechslungsreich die spezifische Grenzthematik zwischen Konstanz und Kreuzlingen. In der Dauerausstellung «Mass und Gewicht» werden historische Messinstrumente und Waagen präsentiert. Drei bis vier Sonderausstellungen pro Jahr thematisieren Kunst, Geschichte und aktuelle Themen der Region. Vorträge, Lesungen und musikalische Matinéen im historischen Stucksaal ergänzen das kulturelle Angebot.
Historie
Die Rosenegg ist ein um 1785 errichtetes Palais mit herrschaftlicher Fassade. Im Süden schliesst sich ein um 1750 erstellter Mittelbau an. Das Hinterhaus stammt vermutlich bereits aus dem 17. Jahrhundert. Der Name Rosenegg soll anlässlich einer Renovierung um 1900 an der Palaisfassade als alter Schriftzug zum Vorschein gekommen sein und geht wohl auf die Bauzeit dieses Gebäudeteils zurück. Das Palais wurde von Johann Jakob Bächler (1752-1802) errichtet, der mit dem Export von Wein und Sanitätsmaterial gute Geschäfte machte. 1895 wurde die Rosenegg von der Schulgemeinde Egelshofen gekauft, die hier Schulzimmer einrichtete. Im Frühjahr 1937 wurde in Kreuzlingen die allgemeine, als Kriegsvorsorge deklarierte Estrich-Entrümpelungs-Aktion durchgeführt. Aus dem Sammlungsgut brachte man die heimatkundlich wertvollen Gegenstände in den Dachstock der Rosenegg. Seit 1938 wurden von der «Vereinigung Heimatmuseum Kreuzlingen» viele Objekte gezeigt und die Sammlungsbestände erweitert. 1998 übernahm die Stadt Kreuzlingen die Liegenschaft und der «Verein Museum Rosenegg» wurde an die «Stiftung Rosenegg» überführt. In drei Etappen wurden von 2005 bis 2018 die drei Hausteile der Rosenegg innen und aussen restauriert und die Dauerausstellungen eingerichtet.