Die Galerie Stans ist für ihre herausragenden Ausstellungen, weit über den regionalen Kontext hinaus, bekannt. Und das Jahr 2025 beginnt gut mit einem Zusammenspiel von Heini Gut und Rolf Nyffeler. Die beiden Künstler kennen sich seit dem Besuch der Kunstgewerbeschule Luzern in den Siebzigerjahren. Während Heini Gut ein Ur-Stanser ist, lebte Rolf Nyffeler in jungen Jahren vorübergehend in Ennetbürgen, heute wieder in Reiden. Eine Ausstellung zwischen Schalk und Wiederentdeckung.
Heini Gut & Rolf Nyffeler «Commedia dell’Arte»
- Publiziert am 22. Dezember 2024
Der schalkhafte Altmeister
Heini Gut ist ein sicherer Wert auf der Innerschweizer Kunstszene. Er wirkt erfolgreich als Zeichner, Maler und Objektkünstler. Gut stempelt, zeichnet und malt Schriftbilder mit eigens erfundenen Zeichen. Seine künstlerischen Botschaften hängen gross an der Fassade der Galerie. Sie erscheinen aber auch als kryptische Mitteilungen im intimen Brief- und Postkartenformat. Zusätzlich benutzt Gut bewegte textile Bildträger, die ihr Licht- und Schattenspiel entfalten. Bekannt sind auch seine literarischen Werke, beispielsweise Anagramme, in denen die gleichen Buchstaben immer wieder zu neuen Konstellationen gefügt werden. Dazu schreibt er Grammelots. Das sind sprachspielerische Texte, die zwischen Sinn und Unsinn schwanken. Sie sollen auf die Commedia dell’ Arte zurückgehen. Eine Spezialität sind die Hefte, die Heini Gut in Kleinstauflagen herausgibt.
Eine Wiederentdeckung nach Jahrzehnten
Rolf Nyffeler war nach der Ausbildung bei Anton Egloff ein begehrter Gestalter von öffentlichen Werken. Plätze, Räume und Brunnenanlagen trugen seine Handschrift. Er feierte Erfolge bei Wettbewerben und arbeitete beispielsweise mit Roberto Niederer in der Glasi Hergiswil zusammen. Dann zog er sich für Jahrzehnte aus dem Kunstbetrieb zurück. Jetzt ist Rolf Nyffeler wieder da mit neuen Arbeiten: «Meinen Zugang zu Arbeiten in Terrakotta habe ich über die Herstellung von Töpfen, Vasen und Schalen gefunden. Mit zunehmender Erfahrung mit verschiedenen Tonen, Brenntechniken und Engoben habe ich mich der freien plastischen Gestaltung zugewandt.» So sind Gesichter und Masken von Menschen und Tieren, von Hunden, Katzen, Luchsen, Nashörnern entstanden, die an frühere Arbeiten Nyffelers anknüpfen, aber auch abstrakte Gebilde mit Ein- und Durchblicken.