Der Zurich Art Prize 2009 ging an den Künstler Ryan Gander. Das Haus Konstuktiv zeigt jetzt seine erste umfassende Einzel-Schau. Ein Gesamtkunstwerk mit britischem Humor!
Haus Konstruktiv | Ryan Gander
Vor rund drei Jahren hat das Haus Konstruktiv zusammen mit der Versicherungsgesellschaft Zurich Group den «Zurich Art Prize» ins Leben gerufen. Dritter Preisträger ist – nach Carsten Nicolai und Tino Sehgal – der international viel beachtete Brite Ryan Gander (geb. 1976). Mit der Einzelausstellung von Ryan Gander stellt Haus Konstruktiv eine Künstlerposition vor, die einen wesentlichen Beitrag zur zeitgenössischen Kunst leistet und zudem einen generationenübergreifenden Dialog zur Kunstgeschichte seit Anfang des 20. Jahrhunderts sucht.
Unter dem Ausstellungstitel «Approach it slowly from the left» zeigt Haus Konstruktiv über zwanzig Werke von Ryan Gander. Die meisten davon hat er eigens für das Zürcher Museum neu konzipiert. Für die raumgreifende Installation im Erdgeschoss beschäftigte sich Ryan Gander zum Beispiel intensiv mit dem grundlegenden Streit zwischen Piet Mondrian und Theo van Doesburg, Begründer der Künstlergruppe «De Stijl». Gander transformiert im Haus Konstruktiv diese hitzig geführte Debatte in ein weites Feld aus Hunderten von Pfeilen: Es scheint so, als wären sie in einer diagonalen Flugachse in den Boden des Museums geschossen worden. Mit seinen Werken hält Ryan Gander uns auf poetische Weise an, über unterschiedliche Haltungen, Wirkungen und Ziele in der Kunst nachzudenken.
Die Arbeiten des jungen Konzeptkünstlers Ryan Gander verknüpfen unterschiedliche Versatzstücke aus der Alltags-, Kunst- und Kulturgeschichte zu einem weit reichenden assoziativen Netz. Gander selbst spricht von «Bodenproben, die er dem reichen Inventar weltlicher Erfahrungen entnimmt», um in überraschenden, aber wohlbedachten Verknüpfungen ihr assoziatives und narratives Potential zu erproben. Neben Fotografien, Videoinstallationen und Skulpturen umfasst Ganders künstlerische Praxis auch Gespräche und Unterhaltungen, die sich wie Performances gestalten.