In «Unsichtbar», der Sommerausstellung im Haus für Kunst Uri traten sich zwei Betrachtungsweisen gegenüber: Daniel Comte nutzte das Licht und Schatten, um Sichtbares in den Fokus zu rücken. Pascal Danz hingegen benutzte das Licht, um direkt Sichtbares zu verhindern. Sei es, um das offensichtliche Motiv zu verschleiern oder durch zu starke oder zu schwache Beleuchtung unmöglich zu machen, dieses zu erfassen. Bei ihm wird das Licht zum Inhalt.
Haus für Kunst Uri | Unsichtbar
Zwei Ansätze im Dialog
Der Creative Director und Street Photographer Daniel Comte (1963) erhielt 2014 mit 51 Jahren die Diagnose Alzheimer. In den folgenden Jahren widmete er sich mehr denn je seiner Leidenschaft, der Street Photography. Seine Bilder sind Momentaufnahmen des Alltags. Momente, die von der Gesellschaft oft bewusst gar nicht wahrgenommen werden – manchmal sind sie skurril, manchmal extravagant – immer mit einem Augenzwinkern versehen. Auf den ersten Blick sind es Schnappschüsse. Bei genauerer Betrachtung wird sichtbar wie perfekt jedes einzelne Sujet komponiert ist. Und trotzdem scheint keines der Bilder inszeniert zu sein. Die überwiegend in schwarzweiss gehaltenen Fotografien treten in einen Dialog mit den Malereien von Pascal Danz (1961-2015). Pascal Danz bewegt sich mit seinen Arbeiten zwischen Figuration und Abstraktion. Sie untersuchen Fragen der Malerei und betonen die Subjektivität der Wahrnehmung der Wirklichkeiten. Als roter Faden zieht sich die Behandlung des Lichts und seiner Reflexe durch sein gesamtes Œuvre. Pascal Danz griff dabei immer wieder auf eigene Fotografien, Medienbilder und auf Fotografien aus dem Internet zurück. Die Fotografie diente Danz als Quellenmaterial für seine Malerei. Die Ausstellung wird kuratiert von Stolen Moments: Heike Rindfleisch und Anatole Comte und Barbara Zürcher.