Die Schweizer Künstlerin Annie Stebler-Hopf (1861–1918) hat ein aussergewöhnlich komplexes und kraftvolles Werk geschaffen – trotzdem ist sie wenig bekannt. Das will das Kunstmuseum Bern mit einer Ausstellung im Frühjahr 2023 ändern. Um ein möglichst differenziertes Bild der Künstlerin zeichnen zu können, ist die Unterstützung von Nachfahr:innen, Privatpersonen sowie musealen und anderen Institutionen gefragt, die die Ausstellung mit Werken oder anderen Informationen unterstützen können.
Gesucht | Werke von Annie Stebler-Hopf
- Publiziert am 5. Juli 2022
Eine Geschichte, die nie geschrieben wurde
Das Leben von Annie Stebler-Hopf lässt sich in wenigen Fakten zusammenfassen. Sie wurde 1861 in Thun geboren und machte ihre Ausbildung in Berlin bei dem Maler Karl Gussow. 1882 zog sie gefolgt von Ottilie Roederstein, einer weiteren Schweizer Malerin, nach Paris. Dort studierte sie unter Luc-Olivier Merson und Tony Robert-Fleury an der Académie Julian im Rahmen von Privatunterricht, da Frauen an der staatlichen École des Beaux-Arts bis 1897 nicht zugelassen waren. Zwischen 1884 und 1890 stellte sie im Salon aus und, nachdem sie 1890 nach Zürich gezogen war, 1894 in der Schweizerischen Gesellschaft der Schönen Künste. Die erste monografische Ausstellung zu Annie Stebler-Hopf ist ein Versuch, eine Geschichte zu schreiben, die nie geschrieben wurde. Dabei ist die Pionierleistung der Künstlerin umso bemerkenswerter, als sie im historischen Kontext der Verweigerung des akademischen Zugangs in einer von Männern dominierten Welt vollbracht wurde. Die für 2023 geplante Ausstellung im Kunstmuseum Bern will die Geschichte eines aussergewöhnlichen Werkes erzählen und so einen wichtigen Beitrag zur Wiederentdeckung grosser Künstlerinnen leisten.
Text: Kunstmuseum Bern