In der Frühjahresausstellung Mindmapping Art untersuchen drei Kunstschaffende Zusammenhänge ihrer unmittelbaren Lebensumgebungen. In ihrer Methodik lassen sich Parallelen erkennen, die Kunstschaffenden unterscheiden sich dabei aber klar in den künstlerischen Intentionen sowie ihren inhaltlichen Interessen. Heraus kommen dabei Mindmap-artigen Installationen und kartografische Zeichnungen.
Françoise Caraco, Esther Ernst und Gianluca Trifilò im Kunsthaus Zofingen
Künstlerische Selbsterforschung
Mindmapping, die visuelle Methode, um komplexe Gedanken, Ideen und Assoziationen zu einem zentralen Thema darzustellen, verbindet die drei Kunstschaffenden. Françoise Caraco (lebt und arbeitet in Zürich) macht die eigene Familiengeschichte und die Familienforschung zum Ausgangspunkte ihrer Arbeit. Sie untersucht ihre biografische Verbindung zur Ortsgeschichte von Zofingen anhand von Quellenmaterial, das sie in einer fragmentarischen Installation über zwei Stockwerke verdichtet. Esther Ernst (lebt und arbeitet in Berlin und Solothurn) untersucht Orte und Landschaften, indem sie Persönliches mit tatsächlich Vorhandenem vermischt und topografische Ansicht, Architektur und Historisches in grossformatigen, kartografischen Zeichnungen verwebt. Zugleich zeigt Esther Ernst die letzten fünf Jahre ihres gezeichneten Tagebuches. Das tägliche Verzeichnen und Beschreiben ihres Lebens sind die Basis ihrer Kunst. Gianluca Trifilò (lebt und arbeitet in Zürich) beschäftigt sich mit komplexen und gesellschaftlich tabuisierten Themen wie Drogen und Medikamente und stellt deren (Wechsel-)wirkungen
ebenfalls in Form von Karten oder Mindmaps dar. Er ordnet hunderte von Beipackzetteln von Substitutions- und Beruhigungsmitteln, beschäftigt sich in einer grossangelegten
Installation mit dem Modemedikament Ritalin und enträtselt die menschlichen Gefühlswelten mit Hilfe von Algorithmen.