Aus Anlass des 80. Geburtstags dieses für die Kunst unserer Zeit zentralen Künstlers werden in einer fokussierten Retrospektive viele der wichtigsten Gemälde und Skulpturen vereint, die Baselitz in den letzten sechs Jahrzehnten geschaffen hat. Dazu zeigt die Fondation Beyeler neue Werke, die noch nie öffentlich zu sehen waren. Die Retrospektive bietet rund 90 Gemälde und zwölf Skulpturen aus den Jahren 1959 bis 2017.
Fondation Beyeler | Georg Baselitz
- Publiziert am 24. Januar 2018
Die Fondation Beyeler widmet zu Beginn des Jahres 2018 Georg Baselitz eine umfangreiche Ausstellung.
Ikonografische und stilistischen Elemente
Baselitz ist einer der wenigen zeitgenössischen Künstler, die tief in der Geschichte der europäischen und amerikanischen Malerei verwurzelt sind. Er gilt als Erfinder einer figurativen Bildsprache, die aus einem reichen Repertoire an ikonografischen und stilistischen Elementen schöpft. In seinen Bildfindungen erlangen diese jedoch widersprüchliche und ambivalente Bedeutung. So funktioniert Baselitz’ Bilderkosmos wie ein Spiegelkabinett, in dem eigene, erinnerte und imaginierte Bilder mit kunsthistorischen Vorbildern zu neuen Bildkompositionen verschmelzen.
Auf dem Kopf
In den spannungsvollen, aus allen Schaffensperioden stammenden Werken in der Ausstellung offenbart sich der ganze inhaltliche und stilistische Reichtum von Baselitz’ Œuvre. Exemplarische Schlüsselwerke der 1960er-Jahre wie die Helden- und die Fraktur-Bilder werden in der Fondation Beyeler ebenso vertreten sein wie die auf dem Kopf gemalten Motive, mit denen Baselitz in den 1970er- und 1980er-Jahren berühmt wurde. Unter den grossformatigen Holzskulpturen wird auch die erste von Baselitz aus Holz gehauene und bemalte Arbeit vertreten sein, die 1980 auf der Biennale von Venedig einen kulturpolitischen Skandal auslöste. Gemälde aus der Remix-Serie sowie in jüngster Zeit entstandene Arbeiten vervollständigen den Blick auf einen der eigensinnigsten Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts.